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Geins'T Nait + L. Petitgand
Oublier
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Geins'T Nait ist ein Musiker, der sich während seiner Karriere in ester Linie mit Industrialklängen in der Tradition der frühen Einstürzenden Neubauten und ähnlichen beschäftigt hat. L. Petitgand hingegen ist ein bekannter Filmkomponist, der viele Filme von Wim Wenders, aber auch anderen vertont hat. Beide Musiker sind bereits seit über 30 Jahren aktiv und veröffentlichen nun mit Oublier ihr zweites gemeinsames Album.
Dieses wird mit “Bodische little alone“, einem typischen Neoklassik-Song, der stark an Death in June erinnert, eröffnet. Eine perlende akustische Gitarre spielt sanfte Klänge zu einem Klang und Stimmgewirr im Hintergrund. Auf dem zweiten Stück “Keniè“ überwiegt dann der elektronische, industrielle Teil, jedoch erklingen zu dem rhythmischen, treibenden Stück anheimelnde Keyboardsounds. Diese Gangart wird dann auch in “26“ übernommen. Eine einfache, aber betörende Keyboardmelodie untermalt von dunklen, dröhnenden elektronischen Klängen vermischt mit Stimmsamples.
“Ghost“ eröffnet dann mit einer Violine. Diese wird anschließend von millitärisch klingenden Stimmen, treibender elektronischer Rhythmik und Industrial Sounds überlagert und vorangetrieben. Die sehnsuchtsvolle Geige ergänzt sich mit diesem lärmenden Sound hervorragend zu einem klaustrophobischen Soundtrack. Im weiteren Verlauf der Scheibe perfektioniert das Duo diese wunderbare Spielart der Mischung aus Neoklassik und Industrial. Ob mit Piano, Streichern und schleppenden elektronischen Beat in “Past“ oder aber mit dem rein industriellen Stück “ J'appartiens“ dass mit seinen harschen perkussiven Klängen, den schleifenden elektronischen Sounds und den Sprachfetzen an eine Band wie Test Dept. erinnert.
Insgesamt erinnert mich das Duo an eine Mischung der unterschätzten The Revolutanary Army of An Instant Jesus und Ulver. Betörende Melodien treffen auf dunkle und streckenweise kalte elektronische Klänge. Vermischt mit unwirklich wirkenden Stimmsamples entsteht so eine Mischung aus Soundtrack, Neoklassik und Industrial, wobei die Grenzen stets schwimmend sind. Das Album wirkt ausgewogen, bietet Spannung und sehr viel Gefühl und wirkt zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder übertrüben.
Natürlich fehlt ein wenig der Hintergrund des klassischem Neofolk / Neoklassik, aber musikalisch bietet dieses Album eine der besten Produktionen der sich vermischenden Genres und setzt in Punkto Klang und Komposition durchaus Maßstäbe. Auch Freunde der Nine Inch Nails sollten hieran Ihre Freude haben, wenn auch die Crossover Gitarren fehlen.
Erstklassige Scheibe.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Bodische little alone |
2 |
Keniè |
3 |
26 |
4 |
Ghost |
5 |
Past |
6 |
Je ne dors plus |
7 |
Pluie |
8 |
J´appartiens |
9 |
Brass |
10 |
Chocodoye |
11 |
Discord |
12 |
Ghost track |
13 |
16 mècaniques des jours 3 |
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