Eugene S. Robinson / Phillippe Petit
Last of the dead hot lovers
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Phillippe Petit ist Gründer und Bestandteil des sehr offenen Musikerkollektives Strings of Consciousness. Nebenher hat er mit einer Reihe von Namhaften Musikern der eher experimentellen Schiene zusammen gearbeitet, als da wären Edward Ka-Spel, Foetus, Lydia Lunch, Barry Adamson und viele andere. Auch Eugene S. Robinson entstammt diesem Musikfeld und kann mit Barry Adamson, Jarboe, Marianne Faithful und anderen schon eine ordentliche Referenz abgeben.
Kasia Meow, die dritte im Bunde dieser Zusammenarbeit hat schon oft mit den Beiden erstgenannten zusammen gearbeitet und bringt auf diesem sehr interessanten, aber auch anstrengendem Release Ihre Stimme mit ein. Dieses setzt auf dem zentralen Song "Hurt is where the Home is" des letzten Strings of Consciousness Albums auf und geht noch einen Schritt weiter. War dieser ebenfalls ein Duett, oder besser, ein Zwiegespräch zwischen Frau und Mann mit einer zwischen zerfaserten Sounds und einer sehr rockigen Komponente, wird dies hier auf zwei über 20 Minuten lang andauernden Stücken fortgeführt, jedoch auf einer reinen Soundcollage. So sprechen, schreien und flehen die Propagandisten auf dem ersten Stück "Dinner Done" emotional aufgeladen vor einer Geräuschkulisse aus unheimlichen Drönen, Rauschen und psychedelischen, wirren Keyboardklängen. Klingt dies geschrieben unhörbar, so ergibt sich beim Hören jedoch eine Atmosphäre, welche die Angst, Zerrissenheit und auch Verlorenheit der Vokaldarbietung perfekt unterstützt. Ein beklemmendes und faszinierendes Hörspiel. Auf die Melodische Erlösung wartet der Hörer jedoch vergeblich. Auch der zweite Track "Going. Going. Gone. wird den Liebhaber älterer Arbeiten eventuell enttäuschen. Dieser beginnt zunächst etwas lichter mit Sounds und Streichern, doch schon bald wird klar, das der Ritt durch psychische Abgründe weitergeht. Gefüsterte Textpassagen arbeiten sich in die unheimliche Stimmung ein, welche langsam durch elektronische Sounds unterwandert wird. Die schwebende Stimmung wird über die komplette Länge aufrecht erhalten, im Untergrund arbeitet der Wahnsinn mit den genannten Sounds. Zum Ende bereiten sich bei diesem im Gegensatz zum ersten Titel melodischen Track die tiefen Orgelsounds zu einer dunklen, psychedelischen Schwebestimmung aus.
Was die Künstler mit diesem Soundmonument ausdrücken wollen, sollte jeder Hörer für sich selbst herausfinden. Last of the dead hot lovers ist ein elektronischer, psychedelischer Brocken, Alptraum. Im Kosmos dieser wohl einzigartigen Musik gibt es viel zu entdecken, wenn man sich darauf einlässt.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Dinner Done | 21:46 |
2 |
Going. Going. gone | 21:21 |
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Besetzung |
Eugene S. Robinson: Vocals, Words
Kasia Meow: Vocals, Words
Phillippe Petit: Music, Instruments
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