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25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 22: Uriah Heep - Salisbury
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Ein Raum ohne Fenster. Die sind erst im angrenzenden Raum, der in diesem Moment durch eine Ziehharmonikatür abgetrennt ist. Von dem Raum gehen mehrere Türen und ein Gang ab. Der Raum besteht zur einen Hälfte einfach aus Raum; in der anderen Hälfte, einer Art große Nische, wenn ich mich richtig erinnere, steht ein langer Tisch; an seinem Ende ein Regal; vielleicht auch Regale an den Seitenwänden der Nische. Da kann ich meiner Erinnerung nicht mehr so recht trauen.
Das Ganze im Souterrain; der Raum eher ein großer Flur, dessen eine Hälfte für eine Sitzgruppe genutzt wird. Das Ganze macht weder einen sonderlich anheimelnden, noch einen düsteren Eindruck. Es ist schlicht die „Kellerlösung“, die viele Gemeinden für die Jugendarbeit gefunden haben und finden. So auch die evangelisch-reformierte Gemeinde Hannover in ihrem Gemeindezentrum in der List.
(Das Foto zeigt das Haus in seiner heutigen Nutzung. Die ehemaligen Gemeinderäume werden jetzt von einer Anwaltskanzlei genutzt. Hinter den großen Fenstern im Erdgeschoß befand sich der Gottesdienstraum; darüber die Pfarrwohnung; die beschriebenen Gemeinderäume waren im Souterrain. Wir danken Herrn Bernd Sperlich für die Genehmigung das Foto zu nutzen.)
An diesen Raum denke ich immer wieder, wenn bestimmte Alben ins Spiel kommen – Udo Lindenbergs Sister King Kong und Galaxo Gang, Supertramps Even in the quietest Moments, von Uriah Heep High and mighty und eben Salisbury, das Album, das ich mir vor exakt 25 Jahren, im Januar 1988, auf CD zugelegt habe, was nun zu dieser Erinnerungskolumne geführt hat.
Der Konfirmandenunterricht fand im Licht, in der Raumhälfte hinter der Ziehharmonikatür statt. Danach saßen wir noch einige Zeit in der anderen Hälfte zusammen und taten das Übliche: Quatschen, Spielen („Risiko“ z.B., „Vier gewinnt“, oder „Master Mind“), abhängen – und natürlich auch Musikhören. Manchmal auch am Wochenende, denn der Gang und die Türen, die von dem Raum abgingen führten zu 4-Bett-Zimmern, in denen man übernachten konnte. In „dem Raum ohne Fenster“ stand eben der Plattenspieler. Wenn nicht gerade Unterricht oder Gruppenphasen angesagt waren, war er eigentlich durchgehend in Betrieb. Gespeist wurde er mit den Alben, die von den „Meinungsmachern“ der Gruppe mitgebracht wurden.
Heute bin ich Pastor und Religionslehrer. Der Raum kann nur ein wenig dafür; auch wenn mein Pfarrer mir zu meiner Überraschung irgendwann einmal sagte, er könne sich vorstellen, dass ich einmal Theologie studieren sollte. Denn die Tür zum Glauben hat mir eine andere Gemeinde aufgestoßen, nicht meine Konfirmationsgemeinde. Aber zumindest ein Teil meiner musikalischen Vorlieben wurde hier geboren. Es ist manchmal erstaunlich, was der Herr wo sät.
Norbert von Fransecky
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