Die Screamo Welle ist in letzter Zeit doch deutlich abgeflacht. Bedauern werde ich das nicht, denn oft waren die Bands musikalisch zwar interessant, das heisere Gekrächze der Sänger nervte dann aber doch mit zunehmender Spieldauer der Alben.
Pianos Become The Teeth aus Baltimore legen mit Long Lack After ein Album vor, welches ganz grob dem Screamo Genre zugeordnet werden kann, aber nicht zu 100% in die Schublade passt. Insbesondere die ersten fünf Songs des Albums haben es in sich. Pianos Become The Teeth verstehen es ihre Songs sehr vielschichtig anzulegen und besonders mit den Gitarren einen ordentlichen Druck zu erzeugen. Als Anspieltipp muss unbedingt “Liquid Courage“ genannt werden. Der Song baut sich langsam auf, hat einen energischen Höhepunkt und geht dann in den fast schon melodiösen Kracher “Spine“ über. Auch “Such Confidence“ mit seinem eher ruhigen Anfang sorgt für viel Spannung.
Leider lassen die Songs zum Ende hin nach, vieles wiederholt sich und klingt am Schluss ein wenig einfallslos, fast so als ob die Band noch ein paar Songs fertig bekommen musste um auf Albumlänge zu kommen. Auch fängt der Sänger an nach der Hälfte des Albums mit seinem Geschrei zu nerven. Ob das was er da veranstaltet so gesund für die Stimmbänder ist, das kann man durchaus bezweifelt werden.
Mit etwas weniger Gebrüll und mehr Durchhaltevermögen am Ende von Long Lack After wäre da bestimmt mehr drin gewesen!