Musik an sich


Reviews
Black Cobra

Invernal


Info
Musikrichtung: Sludge Metal

VÖ: 16.12.2011

(Southern Lord / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 39:32

Internet:

http://www.blackcobra.net
http://www.myspace.com/blackcobra


Meine Fresse, was für ein Brett! Es ist immer wieder erstaunlich, welch massiven Lärm man zu zweit veranstalten kann. Auf Invernal erzeugt das Duo Black Cobra bereits zum vierten Mal seinen Soundorkan in Albumlänge, der in Massivität seinesgleichen sucht. Die Musik der Band ist dabei gleichsam abstoßend brutal wie faszinierend. Schwere, bisweilen doomig drückende Metalriffs paaren sich hier mit einfallsreichem und unglaublich dynamischem Schlagzeugspiel und einer nicht zu überhörenden Hardcore-Attitüde. Dabei schlängelt sich die Band nicht geschickt zwischen den Klangschluchten hindurch, sondern stampft wie eine tonnenschwere Urzeitechse durch die surrealen Landschaften den Cover-Artworks. Die Atmosphäre ist erwartungsgemäß ziemlich finster und ergänzt sich gut mit den postapokalyptischen Texten.

Das Tempo der meisten Stücke ist für das Sludge-Genre ziemlich hoch. Songs wie das eröffnende „Avalanche“ oder „Erebus dawn“ sind regelrechte Abrissbirnen vor dem Herren. Verschnaufpausen gibt es nicht allzu zahlreiche. Und wenn doch, dienen sie eher dem Spannungsaufbau, als einer Erlösung, wie es das dramatische „Beyond“ mit seinem ruhigen Zwischenteil oder das bedächtig beginnende und im weiteren Verlauf unbarmherzig heavy schleifende „Corrosion fields“ aufs Feinste vorexerzieren. Lediglich das rein instrumentale „Abyss“ zeigt, dass Black Cobra den Begriff Harmonie schon einmal gehört haben.

Aber auch hier sollte man sich nicht auf eine falsche Fährte locken lassen. Denn mit „Obliteration“ schickt man zum Abschluss noch ein radikales Hardcore-Sprengkommando hinterher, welches nichts anderes als Rauch und Asche zurücklässt. Abgekämpft und mit einem dämlichen Grinsen im Gesicht fällt der Hörer dann wieder in seinen Sessel zurück, aus dem man die letzten knapp 40 Minuten so herrlich mit voller Gewalt heraus katapultiert wurde.

Es ist schon toll, wie das Duo das Energielevel vom Anfang bis zum Ende am Limit hält, ohne zu langweilen. Und so ist Invernal ein durch und durch empfehlenswertes und rundes Album geworden, welches man dem Heavy-Fan gerne ans Herz legt. Starkes Teil!



Mario Karl



Trackliste
1Avalanche4:34
2 Somnae Tenebrae3:24
3 Corrosion Fields5:58
4 The Crimson Fields5:15
5 Beyond6:13
6 Erebus Dawn6:05
7 Abyss5:18
8 Obliteration2:45
Besetzung

Jason Landrian (Gesang, Gitarre)
Rafael Martinez (Schlagzeug)


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