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Xavier Naidoo

Alles kann besser werden


Info
Musikrichtung: Pop

VÖ: 12.11.2010

(Naidoo Records / Tonpool)

Gesamtspielzeit: 75:32

Internet:

http://www.xavier.de


Wird heute in der Schule eigentlich noch Gottfried Kellers Des Kaisers neue Kleider gelesen? Wenn ja, dann ist Xavier Naidoo der Kaiser, dem seine verklärten Anhänger frenetischen Beifall spenden, obwohl hinter den meisten Stücken außer einer dramatischen Produktion nichts steckt.

Das Jammern in der Stimme hat zwar auf diesem Live-Album, ähnlich wie bei der im letzten Monat besprochenen Doppel-Single nachgelassen. Auf der anderen Seite sind die instrumentalen Finessen, die es in der Vergangenheit, z.B. auf dem Doppelalbum Zwischenspiel / Alles für den Herrn, gegeben hat, wirklich Vergangenheit.

Und so erleben wir neben absoluten Langweilern Stücke wie „Holt die Seeleute heim“, das trotz nettem Rhythmus hohl klingt, das dramatische, aber letztlich blasse „Gib Dich nicht auf“, das immerhin mit seinem antimaterialistischen Text Punkte sammeln kann, und das von stürmischen Publikumsresonanzen begeleitete „Wann“, das mit schwacher Sängerin und lächerlicher Ansage nervt.

Zum Ende hin wird das Ganze etwas besser. Das „Söldnerlied“ ist eine Anti-Drogen-Nummer mit schönem Piano-Einsatz und kurz vor Schluss können die Single-Auskoppelung „Bitte hör nicht auf zu träumen“ und das soulige „Ich brauche Dich“ mit echter Live-Atmosphäre überzeugen.

Für ein Album sind die paar Plus-Punkte eindeutig zu wenig.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Mut zur Veränderung 5:44
2 Holt die Seeleute heim 6:43
3 Alles kann besser werden 4:36
4 Bist Du am Leben interessiert 5:55
5 Führ mich ans Licht 5:13
6 Gib Dich nicht auf 5:27
7 Was habe ich falsch gemacht 4:24
8 Wann 5:44
9 Söldnerlied (Drogen und Gold) 6:34
10 Das war noch nicht alles 4:37
11 In too deep 4:22
12 Bitte hör nicht auf zu träumen 4:59
13 Ich brauche Dich 5:32
14 Halte durch 5:39
Besetzung

Neil Palmer (Keys)
Mathias Leber (Keys)
Adax Dörsam (Saiteninstrumente)
Robbee Mariano (B)
Alex Auer (Git)
Rhani Krija (Perc)
Billy Davis (DJ)
Ralf Gustke (Dr)
Ben Abarbanel-Wolff (Sax)
Friedrich Milz (Posaune)
Stu Krause (Trompete)
Janet Grogan (Voc)
Daniel Stoyanov (Voc)
Cassandra Steen (Voc)
Metaphysics (Rap)


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