Landschaftsgärtner und Friseur sind nicht unbedingt die üblichen Stationen auf dem Weg zum Musiker. Zu Gordon Reeves passen sie. Naturnah und gesprächsbereit – so wirken auch seine Lieder.
Im Mittelpunkt steht er mit seiner Gitarre. Im Hintergrund ein deutsches Ensemble – auch das nicht unbedingt typisch für einen Iren, der in Australien „entdeckt“ wird.
Typischer schon, dass Reeves in seinen Texte ersichtlich an der Welt leidet – ohne an ihr zu verzweifeln. Das stellt ihn in eine Reihe mit denen, die in seinen Songs immer wieder anklingen.
Der Titelsong ist etwas verhaltener und auch weicher, aber erkennbar dylanesk. Das ruhig zur akustischen Gitarre vorgetragene „Another Year“ lässt den fast vergessenen Donovan wieder lebendig werden. Am Ende sind es dann die in der Nähe des Songwriter-Genres angesiedelten Springsteen-Songs, die als Vergleich taugen, wobei sich bei dem mit viel Percussion garnierten „Goodnight sweet Dreams“ auch eine mächtige Prise Graceland aus der Schmiede Paul Simons einmischt.
Als Rausschmeißer erinnert dann das einzige nicht von Reeves geschrieben Stück an seine ursprüngliche Heimat, wo er zwischen der Entdeckung in Australien und den ersten Aufnahmen in Deutschland wieder gelandschaftgärtnert hat.