Mudvayne
Mudvayne
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Was, schon wieder ein neues Mudvayne-Album? Jawohl, es ist tatsächlich erst rund ein Jahr her, dass das Ami-Quartett The new game veröffentlicht hat. Die Songs des neuen, selbst betitelten Albums wurden auch zusammen mit denen des Vorgängers geschrieben, so dass wir es hier mit einem Art Nachschlag zu tun haben. Dabei verhält es sich zwischen diesen beiden Langdrehern fast wie zwischen dem Load/Reload-Doppelschlag von Metallica. Während man bei der ersten Hälfte auf der Suche nach dem perfekten Rocksong war, geht es jetzt doch wieder etwas garstiger zuwerke. Doch von einem Schritt zurück in Richtung Weirdo-Metal kann anno 2009 trotzdem nicht unbedingt die Rede sein, auch wenn Freunde von L.D. 50 und The end of all things to come sicher wieder etwas mehr Freude an „Ihrer“ Band haben werden. Bei Mudvayne nahm man viel mehr den Rock ´n Roll-Anspruch von zuletzt und impfte diesem eine gehörige Portion Härte und auch Ungemütlichkeit ein.
Dabei sind gerade die anfangs sperriger anmutenden Titel wie „Out to pasture“, „Beyond the pale“ und „Heard it all before“ die interessantesten Gewächse. Harte und einfache Rock-/Alternative-Tracks wie „Scream with me“ oder das relativ seichte „All talk“ sind auf dieser CD fast wieder in der Unterzahl. Das verdeutlicht schon der Opener „Beautiful and strange“ (wäre auch eine passende Überschrift für diese CD), der nach einem befremdlichen Maschinenintro sogar mit Blastbeats (!) aufwartet und sich dann in einen griffigen und großartigen Metalsong verwandelt. Das folgende „1000 miles journey“ und „Closer“ mit seinen neumetallischen Riffs stehen dem in nicht viel nach.
Das verdeutlicht mal wieder, wie sich Mudvayne zu einer modernen Metalband jenseits von Nu Metal-Klischees und ehemaligen Image-Effekthaschereien gemausert habt und die ihr technisches Können in schlüssige Songs verwandelt. Denn interessante Gitarrenriffs, anspruchsvolle Rhythmen und wilde Bassabfahrten gibt es auch hier wieder zu hören. Nur schade, dass besonders der ansonsten recht dominante Bass, trotz der massiven und gut klingenden Produktion, immer wieder im (Gitarren-)Mix untergeht. Mit der ruhigen Akustikballade „Dead inside“ geht ein Album zu Ende, für das man die Band nur loben kann und das den Vierer wieder etwas anspruchsvoller als zuletzt präsentiert. Die Platte ist düster, ausgeklügelt und aggressiv, lässt aber auch nicht die melancholisch, melodiöse Seite vermissen. Damit stellt Mudvayne quasi ein „Best Of“ der Fähigkeiten der Band dar und dürfte alte wie neue Fans unter einen Hut bringen.
P.S.: Wer im Plattenladen übrigens nach dem hier gezeigten Artwork sucht, wird sich etwas schwer tun. Das Frontcover und das Booklet präsentieren sich komplett weiß. Erst wenn man das ganze unter Schwarzlicht betrachtet, kommen das von Tattoo-Künstler Paul Booth gestaltete Bild und die Texte zum Vorschein. Ein netter Gag!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Beautiful and strange | 5:03 |
2 |
1000 mile journey | 5:56 |
3 |
Scream with me | 2:52 |
4 |
Closer | 3:21 |
5 |
Heard it all before | 6:05 |
6 |
I can’t wait | 3:03 |
7 |
Beyond the pale | 4:47 |
8 |
All talk | 2:52 |
9 |
Out to pasture | 5:47 |
10 |
Burn the bridge | 3:36 |
11 |
Dead inside | 4:55 |
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Besetzung |
Chad Grey (Gesang)
Greg Tribbett (Gitarre)
Ryan Martinie (Bass)
Mat McDonough (Schlagzeug)
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