„Vielleicht hätte alles mehr krachen können. Vielleicht ist das aber auch schwierig, wenn drei Fünftel der Band aus Mädchen besteht. Diese sind ja bekanntlich um etliches feinfühliger, ohne dabei schlechtere Musik zu machen.“ So jedenfalls die Rezension in laut.de. Aber muß man die Long Blondes deswegen gleich als „Scissor Sisters des Indierocks“ hinstellen?
Nein, ich denke nicht. Ich sehe in The Long Blondes vielmehr eine Parallele zur Art der „Ärzte“, Punkrock zu zelebrieren: Nicht immer mit dem Kopf durch die Wand, sondern die Wand erstmal mit der Wahnsinnsstimme von Sängerin Kate Jackson weichgesungen, bis sie von alleine dahinschmilzt. The Long Blondes liefern mit ihrer Mischung aus Gitarrenpop, Punk und einem Einschlag aus New-Wave einen Hit nach dem anderen ab.
Anspieltipp ist auf jeden Fall der Opener „Lust in the movies“ und das vergleichbar gestrickte „Swallow Tattoo“. Aber hey: Nicht dass der Eindruck entstünde, die Long Blondes spielten bloßen Happy-Rock! „Giddy Stratosphere“ zum Beispiel entwickelt sich eine hintergründig melancholische Ader. So drängt sich meiner Meinung unweigerlich der Vergleich mit den „Ärzten“ auf. Aber auch auf die „Ärzte“ muß man stehen…