Beyond the Moon macht in der ersten Hälfte (bis zu der hübschen Akustiknummer “The Angels Dance“) ganz mächtig Spaß. Danach lässt die Puste etwas nach. “Don't want to be an Actor” ist mit seinem recht cheesigem Gesang eine der schwächsten Darbietungen des Silberlings und auch “Take me home“, eine kraftvolle Powerballade auf Jesus, gehört zu den musikalisch dürftigeren Produkten. Die kompetente Metalhymne “Mystic Eye“, die das Album beschließt, hätte einen besseren Eindruck hinterlassen, wenn man sie auf vier Minuten begrenzt hätte. So zieht sie am Ende doch wieder Fäden in den Ohren.
Aber kommen wir lieber zu den Pluspunkten der ersten CD-Hälfte. Nach einem kurzen Intro begrüßt uns treibender Power Metal mit ruhigen klassischen Einschüben und unüberhörbar christlichem Inhalt. Die Stimme erinnert an Andre Matos (Angra). Die “Emotions of a Picture” setzen den stilistischen Kurs fort und verwöhnen mit folkigen Einsprengseln. Der Titelsong wird etwas ruhiger. Die majestätischeren Hymnen der ebenfalls christlich geprägten Narnia könnten hier Pate gestanden haben. “Tears in Neverland“ ist dann ein formidabler neoklassischer Power Hymnus mit entsprechendem Notenverbrauch.
Kein Überflieger, aber ein Album, das gerade durch seinen Wechsel zwischen Power Metal und Neoklassik die Eintönigkeit und Langeweile vermeidet, die bei entsprechenden Alben oft einsetzt.