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Verspielte Zeit
Es ist was es ist
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Wer bei dieser Review das Label „Deutsch-Rock“ gelesen hat, sollte sich auf keinen Fall nur den Opener anhören. Dann bestände nämlich die Gefahr, Es ist was es ist in einer Schublade mit den etwas belangloseren NDW-Vertretern verschimmeln zu lassen. Und das hat die Scheibe nicht verdient.
Insgesamt könnte man die Verspielte Zeit als erwachsen gewordene NDWler bezeichnen. Auf vordergründige Effekte wird auf der einen Seite verzichtet; der Schlagercharakter dagegen, den die NDWler ja teilweise rehabilitiert hatten, wird nicht völlig in die Schranken verwiesen. Subtilität wird groß geschrieben. Man merkt den Musikern einfach an, dass sie ihr Debut in einem Alter eingespielt haben, in dem Rock/Pop-Musikern sonst eher überlegen, ob sie sich – je nach Größe des Kontos – zur Ruhe setzen, oder in einen „richtigen“ Beruf wechseln. So können sie aus eigenem Miterleben bereits auf eine längere Tradition deutschsprachiger Rockmusik zurückblicken, in der sie sich auch ausgiebig bedienen.
Zwar erinnert der Grundbeat des Instrumentals “Geht schon“ noch mal ein wenig an Extrabreits “Polizisten“, aber darüber hinaus gibt es ganz andere „Deutschrock“-Reminisenzen. “Bleib hier“ könnte aus der kreativsten Krautrock-Zeit stammen; “He Ho He“ und “Unterwegs“ haben in ihrer Monotonie etwas fast Schamanisches. Dabei erinnert letzteres Stück – passend zu seinem Namen – an die einlullende Stimmung von Kraftwerks “Autobahn“ - allerdings auf der Wellenlänge der späteren Ultravox.
Eine schwer zu kategorisierende Scheibe, die ruhig einmal angetestet werden sollte.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Zwischenlandung | (4:51) |
2 | Bleib hier | (5:13) |
3 | He Ho He | (5:35) |
4 | Nordwind | (5:31) |
5 | Unterwegs | (6:07) |
6 | Geht schon | (5:31) |
7 | Zwischen den Zeilen | (6:07) |
8 | Ohne D. | (4:46) |
9 | He Ho He (Radio Edit) | (3:47) |
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Besetzung |
Roland Reimann (Voc, Git) Frank Diedrich (B) Detlef Ramb (Dr)
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