Dimmu Borgir
Death Cult Armageddon
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Info |
Musikrichtung:
Symphonischer Black Metal
VÖ: 08.09.2003
(Nuclear Blast)
Internet:
www.dimmu-borgir.com |
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Das Auge isst mit. Das weiß jeder gute Koch und das gilt auch für die Musik. Dimmu Borgir haben gemeinsam mit Cradle of Filth vor einigen Jahren dafür gesorgt, dass sich der Black Metal aus dem Underground emanzipierte und hoch in den Charts einstieg. Jetzt kamen fast zeitgleich die neuen Alben der beiden Vorkämpfer auf den Markt – und auf meinen Schreibtisch. Im Falle von CoF dauerte es nur zwei Durchläufe bis ich begeistert war und ein paar Tage bis eine entsprechend euphorische Kritik im PC stand. Dimmu Borigr dagegen mussten warten und warten und warten.
Der Grund bestand weniger darin, dass die Scheibe schlechter ist als das CoF-Teil, obwohl sie diesem tatsächlich nicht das Wasser reichen kann, sondern weil ich einmal eine schön aufgemachte CD mit Booklet, Fotos, Texten und so weiter in der Hand hielt, das andere mal ein Promo-Tape(!), das mit nicht viel mehr als der Tracklist beschriftet war. Ein Format, in dem mich diese Scheibe relativ kalt lies. Es ist schon bemerkenswert, wie sehr außermusikalische Faktoren die Wahrnehmung von Musik beeinflussen.
Mittlerweile habe ich mich aber durch die unscheinbare Mauer gebissen, mich auf dem unwegsamen Tape (das mir nicht einmal verrät, welchen Track ich gerade höre) orientiert und meinen 15-Punkte-Frieden mit der neuen DB gemacht.
Letztlich versuchen es Shagrath & Co. mit den selben Mitteln wie die britischen Konkurrenz, d.h. mit dem verstärkten Einsatz klassischer Elemente und Instrumente. Gleich der Einstieg, "Allegiance" ist ein kleines Meisterwerk, das von treibenden Black Metal-Furiosos und fast soundtrackartigen sanften Streicherpassagen lebt und unter heftigem Keyboard-Einsatz ein dramatisches Ende findet. Die "Progenies of the great Apocalypse" halten die dramatische Spannung, setzt die Akzente aber noch deutlicher im klassischen Bereich. Völlig unmetallisch wirken die feinen Piano-Läufe uns die Streicher im Finale. Nach einem Track, der problemlos auch auf dem letzten Cradle of Album stehen könnte folgt die bombastische Black Metal-Hymne "Vredesbyrd", die mit melodisch-kraftvollen Gitarrenriffs nach vorne getrieben wird, so dass man sie fast schon als Power Metal bezeichnen darf.
Die eisig kalte Atmosphäre, die manch ein Fan am Black Metal besonders liebt, hat auf Death Cult Armageddon Seltenheitswert. Ein wenig Futter findet diese Zielgruppe mit der treibenden BM-Granate "Allehelgens Dod I helveds Rike", die unter anderem mit einem operettenhaftem Chor arbeitet. "Cataclysm Children" verwöhnt das harmoniebedürftige Ohr wieder mit wunderschön perlenden Pianoläufen, bevor "Eradication Instincts defined" noch ganz andere Saiten aufzieht. Der rein klassische Auftakt könnte auch einer Wagner-Oper als Ouvertüre dienen. Es folgte eine vorbildliche Ehe zwischen Black Metal-Gesang und klassischer Musik, deren Marschcharakter an den Einzug der Gladiatoren erinnert.
Hätte die komplette CD das Level dieses Stückes, hätten DB wohl mit CoF gleich gezogen, so haben sie eine Scheibe abgeliefert, die Hardcore-Black Metalern zu harmonisch und zu "schön" sein wird, die aber große Chancen hat der Band weitere Hörerschichten zu erschließen. Gelungen!
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Allegiance | (5:49) |
2 | Progenies of the great Apocalypse | (5:17) |
3 | Lepers among us | (4:43) |
4 | Vredesbyrd | (4:44) |
5 | For the World to dictate our Death | (4:46) |
6 | Blood Hunger Doctrine | (4:39) |
7 | Allehelgens Dod I helveds Rike | (5:33) |
8 | Cataclysm Children | (5:13) |
9 | Eradication Instincts defined | (7:12) |
10 | Unorthodox Manifesto | (8:50) |
11 | Heavenly perverse | (6:32) |
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Besetzung |
Vocals - Shagrath Guitar - Silenoz Guitar – Galder Bass, Vocals – Vortex Keyboards – Mustis Drums – Nick Barker
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