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Adjusters
Otis Redding will save America
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Reggae-Sounds haben oft eine fast ländlich naturnahe Ausstrahlung, die der Hektik des Großstadtgetriebes einen entlastenden Kontrapunkt entgegensetzt. Nicht so die Adjusters. Der soulige Unterton macht die Herkunft einer der politischsten US-Bands aus dem Betondschungel unüberhörbar. Völlig zurecht zieht man im Info den Vergleich zu Motown-Künstlern – und hinter dem Label steckt bekanntlich der Begriff „Motor Town Detroit“.
Im Gegensatz zu den aggressiv angestrengten Punk-Bands, die sich zumindest was die textlichen Aussagen anbelangt in enger Nachbarschaft zu den Adjusters befinden, gelingt es ihnen aber dann doch ihre Message erheblich entspannter über den Asphalt zu bringen.
Dabei stecken sie einen stilistischen Bereich ab, der ein Kategorisierung schwer macht. Motown-Sounds finden wir nicht nur beim Stevie Wonder-Cover (4). In die die HipHop-/Rap-Ecke geht das mit mächtigen Streichern angereicherte “If you“. Ebenfalls HipHop-Beats, aber dubbig präsentiert, featured “Boomstick“. Das Instrumental “Mumia in Tibet“ stellt eine wummernde Hammondorgel ins Zentrum. Die Clash lassen mindestens zwei Mal grüßen (11, 13). “The Fight back Part II“ mischt in den Soul kräftige Funk-Elemente hinein. Aber natürlich gibt es auch wieder bodentief im Dancehall-Reggae verwurzelte Tracks (“Can't see the Light“ mit Dr. Ring-Ding am Gesang).
Und natürlich können es die Adjusters nicht lassen, politisch Farbe zu bekennen. Wieder werden Internetadressen von einer Gefangenenhilfsorganisation, den Demokratischen Jungsozialisten der USA und der internationalen Sozialistenjugend abgedruckt. Im Vorwort wird der Albumtitel erläutert. In den Sätzen “Wer vertraut Amerika? Man kann Amerika nicht vertrauen, weil Amerika sich selber nicht mehr traut.“ gipfelt eine Abrechnung mit den USA George Bushs, die sich als Weltpolizei aufspielt. „Aber Otis wird uns zurückführen.“ klingt es kämpferisch und hoffnungsvoll mit dem Verweis auf ein anderes Amerika, für das Namen wie Martin Luther King und Malcolm X stehen. Und so kämpferisch klingen auch die Texte, egal ob man sich für die mexikanischen Zapatisten (9) oder gegen den US-amerikanischen Waffenkult (2) einsetzt.
Wählt die Adjusters in euerm Plattenladen und verschafft ihnen Mehrheiten in den Charts. Klingt phantastisch, aber lassen wir uns einfach vom Glauben der Adjusters anstecken.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | WTF Ska | (3:25) |
2 | Gun | (3:52) |
3 | Can't see the Light | (4:05) |
4 | Master Blaster | (4:25) |
5 | If you | (3:24) |
6 | Mumia in Tibet | (3:13) |
7 | Monkey hate Reggae | (3:24) |
8 | Supergoodlookin | (5:31) |
9 | The Fight back Part II | (4:21) |
10 | Boomstick | (3:26) |
11 | Loose Version | (5:42) |
12 | When Things fall | (3:26) |
13 | It's like that | (4:51) |
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Besetzung |
Daraka Kenric (Voc) Jessica Basta (Voc) Jason Packer (Git) Matt Parker (Key) Rench (Dr, Voc, Samples) Joshua Thurston-Milgrom (B) Ausserdem: Paul Gephardt (Alt Sax) Michael Wagner (Posaue) Ivor Holloway (Alt Sax) Rolph Langsjoen (Trompete) DJ JS1 (Turntables) Gäste: Dr. Ring-Ding (Voc <3>) T.O.N.E. (Voc <5>) Blu (Voc <9>) Dan Neely (Git <10>) Jazet (Melodica <10>) DJ Easy Money (Turntables <11>) Joan Axthelm (Voc <11>) Raph Leb (Trompete <11>) Tom Howe (Posaune <11>) Phil Goedicke (Tenor Sax <11>)
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