Musik an sich


Artikel

Mongouse stellt neues Album „Dirt For Sale!“ vor

(Straubenhardt, Gasthaus Ochsen, 27.12.03)

Geplant war die Release-Party zum neuen Album “Dirt For Sale“, das jedoch nach Pressschwierigkeiten selbst noch gar nicht anwesend war. Die Songs daraus wurden aber dennoch präsentiert. Und noch etwas wurde präsentiert: der neue Rhythmus-Gitarrist Hans Fischer, der Mongouse nun zum Four-Piece macht.

Eröffnen sollten für Mongouse The Great Below, eine Karlsruher Band, die mit Mongouse zusammen schon zwei der drei Bands darstellen, die in dem Förderprojekt des Karlsruher Popnetzes gespielt haben. Diese nutzen diese Gelegenheit auch um ihr eigenes Album zu promoten. Mit zwei Gitarren, Bass, Drums und weiblichem Gesang pendeln sie sich im Sound wechselhaft in ruhigeren Gefilden an um dann wieder stark metallisch beeinflusst loszuwettern. Technisch und musikalisch einwandfrei umgesetzt, und auch die Stimme ist sehr gut. Die Band stellt in diesem Rahmen sehr viele gute Ideen vor ohne irgendwann den nötigen Druck zu verlieren.

Einzige Schwachpunkte sind, dass die Stimme sich oft mit ähnlichen Melodiebögen zufrieden gibt und vor allem, dass die Gitarren oft fast charakteristisch zu Beginn des Songs mit Effekten wie Delay und Flanger herumspielen, was dann teilweise fast ins Kitschige geht. Sonst aber auf jeden Fall zu empfehlen.

Mongouse stellen bei ihrem Heimspiel dann in der bekannt mitreißenden Live-Show ihre neuen Songs vor, die zum Teil auch schon aus Zeiten nach den Aufnahmen zum in Kürze erscheinenden Album stammen. Im Allgemeinen sind die neueren Songs druckvoller, gehen immer weiter weg von den psychedelischen Wurzeln und tendieren stärker zu energischem, schnörkellosem, direktem, dreckigem Schweinerock wie man ihn zum Beispiel von anderen 70’s-inspirierten Bands wie den Hellacopters kennt. Partiell hört man aber auch den Einfluss von Faith No More in Gitarrenpassagen, aber ganz besonders der Mike Pattons im Gesang. Ansonsten sind Mongouse aber immer noch ihrem Sound treu geblieben, nur eben mit der Neuerung, dass nun neben Sänger und Gitarrist Martin Fischer noch dessen Bruder Hans die zur Unterstützung die Rhythmus Gitarre einspielt, deren Umsetzung live bisher oft problematisch war. Gerade bei den dynamischeren neuen Songs kommt das dem Druck stark entgegen. Während vorher Martin Fischers Soli oft überproportional in den Vordergrund traten fügen sie sich nun stärker homogen in den volleren Bandsound ein.

Nach der mehrmonatigen Bühnenpause spürt man nicht nur beim Publikum, sondern auch bei der Band selbst große Freude. Sollte also jemand zufällig die Möglichkeit haben diese Band im Rahmen ihrer „Dirt For Sale“-Tour zu sehen, dem sei’s empfohlen. Er oder sie wird eine musikalisch sehr, sehr hochwertige Band sehen, die zudem einen hohen Unterhaltungswert besitzt.

Besetzung:
Martin Fischer (g/v)
Hans Fischer (g)
Ingo Kretschmer (d)
Fabian Meixner (b)

Internet:
www.mongouse.de

Kevin Kirchenbauer