Musik an sich


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Alias Eye - CD-Releaseparty 13.12.2002

Das dritte Adventswochenende wählten Alias Eye zur Präsentation ihres zweiten Albums. Der Große Saal des Forums war gut gefüllt, und um 21:15 begann das Konzert mit dem Opener von „A Different Point Of You“, A Clown’s Tale. Besonderes Schmankerl: Das Saxophon kam weder vom Band noch aus Vytas’ Wunderkiste, sondern wurde - wie auch auf der CD - von Timo Wagner gespielt, dessen Anwesenheit optimal ausgenutzt wurde, da er später nochmals zum Zuge kam. Bevor ich jetzt bei jedem Lied schreibe, wie gut es war - Mensch, ihr hättet problemlos die Show aufnehmen können! - schmücke ich mich ausnahmsweise mit fremden Federn und gebe Eindrücke anderer zum Konzert wieder.

„Im Vergleich zu ihrem Konzert mit Tea For Two in Heidelberg eine starke Weiterentwicklung; sie waren damals schon gut, aber eine dermaßen enorme Steigerung hätte ich nicht für möglich gehalten.“

„Der Gitarrist hat so ziemlich jede Solotechnik auf Lager, die bislang erfunden wurde. Selbst komplexeste Soli spielte er mit einem lässigen Lächeln auf den Lippen, immer easy und lässig. Der Mann bestätigt mich in der Annahme - wenn eine Band einen genialen Gitarristen hat, braucht sie keinen zweiten. Auch seine Sounds haben mich überzeugt, mal Wahwah, mal Heavy Distortion, es passte immer zum Song.“

„Man griff nicht auf Semi-Playback zurück, um die Stücke auf der Bühne so zu realisieren wie sie auf dem Album sind - was offenbar leider immer populärer wird -, sondern setzte sie eben anders um, so dass man sie komplett live spielen kann. Wirklich beindruckend.“

„Was mir besonders gut gefiel war das jeder Musiker mal in den Vordergrund durfte und sich alles harmonisch ineinander fügte wie die Teilchen eines Puzzles. Das Wort Egotrip ist bei Alias Eye definitiv fehl am Platze.“

„Der Sänger ist ein echter Entertainer, was er zum Beispiel durch das Werfen von Konfetti (O-Ton:„Stimmung!“; S.C.), eine rote, blinkende Zipfelmütze bei einigen Songs, und seine „Tanzeinlagen“ bewies. Die netten Anekdoten zu den Album-Aufnahmen und die allgemeine Herzlichkeit trugen dazu bei, dass man sich hier wirklich willkommen fühlte. Auch das Vater-Sohn-Duett fand ich bewegend.“

Letzteres, The Readiness Is All wurde von Philip Griffiths und seinem Vater Martin Griffiths gemeinsam vorgetragen und verwandelte sich gegen Ende in eine gänsehauterzeugende Coverversion von Time Machine. Mit dem Verklingen der letzten Töne war auch die Zugabe vorüber; wenn mich nicht alles täuscht wurden beide Alben komplett gespielt. Erwähnenswert ist noch, dass extra für Drifting ein original Rhodes von 1963 geholt wurde, wodurch das Spielen Vytas Lemke noch mehr Spaß gemacht zu haben scheint. Durch die 2 ¼ Stunden perfekte musikalische Unterhaltung sah man überall zufriedene, strahlende Gesichter - bei den Besuchern und bei den Musikern, die ein spätes Konzerthighlight des Jahres ablieferten.

(Sascha Christ; unter Mithilfe von Linus, Johanna und den anderen Stimmen)