Die wenigsten hierzulande kennen den Sänger, Gitarristen und Songschreiber Buddy Miller, der eigentlich ein Garant für hervorragende Country Alben ist.
Sein neues Werk "Midnight and Lonesome" ist Ende letzten Jahres auf dem Markt erschienen und die Erwartungen sind nach seinem überragenden Duettalbum mit Frau Julie natürlich sehr hoch.
Buddy, der seine Alben alle selbst im heimischen "Wohnzimmer-Studio" produziert, bleibt auch auf der aktuellen Scheibe seinem Stil treu. Bodenständige und ungeschliffene, pure Country Musik mit guten Texten.
In bester Rootsrock Manier präsentiert sich der Opener "Price of love" und das darauffolgende Stück "Wild Card" ist traditionelle Country Musik mit schönen Fiddleparts. Die großen Stärken dieser Scheibe jedoch liegen in den gefühlvollen, aber keineswegs schleimigen Balladen wie z.B. "I can`t get over you" oder dem grandiosen "A showmans life", das die negativen Seiten des Starlebens beschreibt. Auch die melancholische Rootsrock Nummer "Water when the well is dry" kommt mit warmen Gitarrensound und schönen Mundharmonica Parts sehr überzeugend rüber. Der Titelsong "Midnight and Lonesome" würde auch gut auf das geniale Vorgängeralbum dieses Künstlers passen. Es fällt auf, dass Buddy auf dieser Scheibe auch auf Songmaterial fremder Schreiber zurückgreift, obwohl gerade er als hervorragender Songschreiber so etwas nicht nötig hätte.
Insgesamt ein gutes, abwechslungsreiches Alternate Country Album im unkommerziellen "Steve Earle Sound", der übrigens selbst ein bekennender Buddy Miller Fan ist. Kleine Hänger wie "Oh Fait Petiè D'Amour", das im Cajunstil zu hören ist, sind zwar auch zu verzeichnen, mindern die Qualität dieser Scheibe aber nur geringfügig.
Leider gibt es viel zu wenig Musiker wie Buddy Miller, die ihr eigenes Ding drehen und die auch ohne den großen Durchbruch in den Charts voll zu ihrer Musik stehen!
FrankH
17 von 20 Punkte