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Children Of Bodom - Hate Crew Deathroll
Bereits erschienen (Spinefarm)
Black Metal
Cover
Trackliste:
01. Needled 24/7
02. Sixpounder
03. Chokehold (Cocked´n´Loaded)
04. Bodom Beach Terror
05. Angels Don´t Kill
06. Triple Corpse Hammerblow
07. You´re Better Off Dead
08. Lil´ Bloodred Ridin´ Hood
09. Hate Crew Deathroll
10. Silent Scream
 

Wie den meisten bekannt sein dürfte, gehören auch die Children Of Bodom zur Spezies der außergewöhnlich begabten Finnen. Von diesen gibt es im künstlerischen Gewerbe und speziell im härteren Rockbereich ja nicht wenige und dennoch sind die meisten von ihnen (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) mit einem hohen Wiedererkennungswert gesegnet. So auch unsere Kinder vom See. Wer wie ich zu jung ist um ein aberwitziges Gitarristen-Keyboarder-Duell mal live bei Deep Purple zu deren Hochzeiten gesehen zu haben, dem bleibt bei einem Children Of Bodom Gig womöglich schon mal die Kinnlade länger unten stehen als es vielleicht geplant war. Auf Tonträger geht es natürlich nicht ganz so frei und intuitiv zu, doch auch hier darf gestaunt werden wie locker, frisch und gleichzeitig extrem tight und knackig die Burschen uns auf ihrem vierten Longplayer wieder den ganz eigenen keyboardlastigen Mix aus Power- und Thrashmetal aus dem Handgelenk schütteln, und das mit einem Wiedererkennungswert, von dem viele nur träumen können. Wobei ich sogar sagen mussdass mich von allen Children-Alben dieses neue Werk bisher am öftesten an andere Bands erinnert, was aber keinesfalls abwertend klingen sondern eher Abwechslung versprechen soll. Einmal Slayer, aber hauptsächlich wegen der geilen Coverversion von "Silent Scream", die als Bonustrack enthalten ist. Der zweite Song "Sixpounder" kommt durch die eingebauten fetten Groove- und Stakkato-Riffs und die gegenüber den letzten Alben tiefergestimmten Gitarren sogar mit einem leichten Pantera-Flair daher, außerdem hämmern die Drums so präzise und sind so fett produziert wie z.B. auf Far Beyond Driven. Und der dritte Song lässt unter anderem mit seinen Guitarleads angenehme Parallelen zu Annihilator durchscheinen (ein anderer setzt mir auch immer wieder den Floh "Road to Ruin" von den Kanadiern ins Ohr), was aber weder kopiert noch schlechter als das Original, dafür an manchen Stellen wie eine Jeff Waters Hommage wirkt. Und sie können mit ihre n Vorbildern nicht schlecht mithalten. Insgesamt wurde das Gleichgewicht ein wenig von den langen Solopassagen hin zu songdienlichen, rifforientierteren Strukturen verschoben. Die Children haben sich ein Stück weiterentwickelt und der Erfolg gibt ihnen recht. Das hier vorliegende - im übrigen megakurzweilige - "Hate Crew Deathroll" belegt mit Songs wie den oben genannten, dem bombastischen "Angels Don´t Kill" oder dem treibenden Titelsong die These, Children Of Bodom würden von Album zu Album immer besser werden. Und ob der wunderbaren Symbiose von rau-kreischigem Gesang, thrashig-hartem Metal, traumhaften Gitarrenleads und den typischen Keyboard-Melodien möchte man ihnen und uns wünschen, dass es noch Jahre so weitergeht.

Christ Decapitator

16 von 20 Punkte

Im Netz: www.cobhc.com

 

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