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Musik an sich
 
Summoning - Let mortal heroes sing your fame
(Symphonic Black Metal)
 

Mal ehrlich, es gibt durchaus nicht wenige Gründe, Summoning nicht zu mögen. Und noch vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich in den Chorus der Kritiker mit eingestimmt, die der Band Stagnation vorwerfen, das Festhalten an einem ausgelutschten Konzept und plump auf pompös getrimmter Musik. Nach eingehender Beschäftigung mit dem neuesten Werk des österreichischen Duos muss ich allerdings meine Meinung revidieren und zugeben, dass diese Platte seit Wochen nicht mehr aus meinem CD- Player zu verbannen ist.

In der Tat braucht es Zeit, sich in die Welt Summonings einzufinden, die den Hörer in die Welt der Geschichten Tolkiens entführt. Geprägt ist die musikalische Reise nach Mittelerde von absolut dominanten Keyboards, welche den zumeist simpel gehaltenen Gitarrenläufen nur wenig Mitspracherecht einräumen, und dem urtypisch blackmetallischen Keifgesang der Herren Protector und Silenius. Angereichert wird diese Mixtur mit diversen Samples, die auf gelungene Weise die Atmosphäre der Stücke unterstützen. Obschon die meist deutlich die Sechs-Minuten Marke überschreitenden Nummern zu keinem Zeitpunkt sonderlich abwechslungsreich strukturiert sind, sondern vielmehr auf lange, beständig wenige Melodien wiederholende Passagen setzt, ist auch nach mehrmaligem Hören kaum eine Abnutzungserscheinung zu verzeichnen, was vor allem an der und äußerst songdienlichen Platzierung der einzelnen Teile liegt, welche mit einem Wechsel ruhiger und verträumter sowie aggressiv voranpreschender Parts ein Höchstmaß an Epik und Erhabenheit zu erzeugen wissen.

Dass stellenweise dennoch der Eindruck entsteht, die Musiker müssten geradezu zwanghaft dick auftragen und möglichst viele noch freie Poren ihrer Kompositionen mit Bombast zukleistern, ist nicht von der Hand zu weisen, ändert jedoch nichts daran, dass "Let mortal heroes sing your fame" jeden Liebhaber epischer Fantasy und deren Umsetzung in teils metallischer, teils neoklassizistischer Form nicht nur ansprechen, sondern auch mitreißen und begeistern wird. Mich auf alle Fälle.

Thorbjörn Spieß

17 von 20 Punkte

 

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