Mein Eindruck nach dem ersten Track: Da ist aber jemand böse - ganz böse.
Dem hat die Mutti das Wochenende versaut. Stecker aus dem Modem und dem
CD-Player gezogen und zum Aufräumen ins Kinderzimmer geschickt. Und am
Nachmittag kommt Oma zu Besuch. Das waren jedenfalls die Situationen, in
denen ich nur noch gebrüllt habe.
Aber IE beruhigen sich mit der Zeit. Erinnern sich daran, dass man sich
nicht immer gleich voll in die Fresse schlagen muss - manchmal reichen doch
zum Verschnaufen auch´n paar deftige Four-letter-Words. Irgendwann ist der
Dampf dann sogar so weit abgelassen, dass man akustische Gitarren hört.
Insgesamt ist Dead or Dreaming ein ziemlich räudiger und progressiver
Bastard auf der Basis von brutalem Death Metal. Um stilistische Reinheit
schert man sich den Deibel. Da wird deathig gegrowlt, black gekeift oder
auch mal richtig gesungen. Recht abwechslungsreich, aber gelegentlich
auch recht anstrengend. Manchmal komplizieren IE die Sache so weit, dass man
Tourniquet-artige Schwernachvollziehbarkeit erreicht. Müsste ich das
ständig hören, würde ich wahnsinnig.
Aber ich muss ja nicht. Und daher wird die CD nach erledigter Review sicher
nicht "into Eternity" im CD-Schrank verschwinden, sondern noch einige Runden
im Player antreten.
Norbert von Fransecky
15 von 20 Punkte
www.intoeternity.com