Musik an sich


 
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Virgin - Second Chance
(Asaph)
Pop

 

Virgin, das sind sechs junge Frauen, die seit einigen Jahren christliche Popmusik machen. Von Anfang an mit hohem Anspruch. Als ich sie mir vor zwei Jahren live auf dem Kirchentag angesehen habe, traten Virgin mit erheblich professionellerem Promo-Material an, als alle anderen Bands, die ich je auf einem Kirchentag angecheckt habe. Was aber steckt dahinter?

Virgin - das ist nett gemachte Pop-Musik, gefällig, gut produziert, läuft angenehm im Hintergrund mit. Wenn man sich näher drauf einlässt, bleibt aber ein eher schaler Geschmack. Es ist alles etwas zu nett. Die peppige Fassade (zumal für christliche Bands) von sechs recht knackigen (Jung?)Frauen, die sich im Booklet auch angestrengt bemühen, die Dekolletes in die Kamera zu halten, hält nur zum Teil, was sie verspricht.

Selbst das Etikett "Mädchenband" erscheint als Fassade, wenn man sieht, dass 80% der Titel von einem "Thomas" stammen - einmal mit Hilfe eines "Dirks". Das merkt man den Texten an, die sehr allgemein christliche Richtigkeiten verbreiten, ohne wirkliches Leben zu reflektieren.

Dass es auch anders geht, zeigen die beiden Stücke, die von Sängerin Lissy Freund stammen. Sprachlich etwas holpriger als das glatte Schulenglisch von Thomas, merkt man ihnen vor allem an, dass echte Lebenserfahrungen verarbeitet wurden ("Catch you if you fall"). Man erkennt einen Menschen, der an den Gott glaubt, der immer bereit ist eine zweite Chance zu geben (darauf bezieht sich der CD-Titel), und der versucht (hat) mit diesen Glauben durch das Leben zu gehen; durch Momente, in denen dieser Glaube gewachsen ist, aber auch durch Situationen, in denen er auf harte Proben gestellt wurde. (The Rivers didn´t flow)

Ich möchte niemandem abraten, diese CD anzuchecken, auch wenn diesmal nicht mehr als 13 Punkte drin sind. Der Band wünsche ich für die Zukunft aber den Mut, häufiger selber das Wort zu ergreifen und ihrer Musik etwas mehr Druck und ein paar Kanten mehr zu verpassen - aber das mag auch nur meinem persönlichen Geschmack geschuldet sein. (Ich mag ja auch die ganzen amerikanischen Grammy-Ladies, incl der Jung(!)Frau Britney, (nicht alles glauben was in den Medien erzählt wird, ich glaube erst daran wenn ich`s gesehen habe ;-)) Anm.d.Red.) nicht.)

Norbert von Fransecky

13 von 20 Punkten

www.virgin-band.de
 

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