Tea for Two stellen mal wieder vor die eigentlich unlösbare Aufgabe Musik mit Worten
zu beschreiben. Denn allein mit Vergleichen kommt man bei der auf ihrem dritten
Silberling wieder zum Trio geschrumpften Band nicht aus. Versuchen wir
mit Hilfe des Namens ein kleines Bild zu malen.
Die Grundsubstanz des "Tea for Two" ist eindeutig eine in den besten
Lagen des Neo-Progs gesammelte First Flush Mischung. Die wird aber nicht
rein abgewogen, sondern mit einer ganzen Reihe von Zutaten aromatisiert.
"Heaven" zum Beispiel extrahiert vor allem zu Beginn einige kräftige
Blättchen early Marillion, die dann langsam etwas verfliegend,
aber immer wieder auf der Zunge schmeckbar, den sechs Minuten ziehenden
Aufguß begleiten. Für "Torn in Two" steigt Stephan Weber gar in die
hohen Vokallagen des Judas Priest-Gebirges um etwas broken Halford zu
sammeln. Bislang unbekannt, der Teeanbau auf der iberischen Halbinsel:
Aber Jens Oliver Sörup gibt "The Plan" kurze drei Minuten lang
Flamenco-artige Rhythmen zu.
Ach ja, man muß es wohl kaum betonen. Für Tea for Two gilt das, was
Tee- und Progfreunde verbindet. Setzt euch gemütlich hin, gebt Euch
und der CD Zeit langsam zu ziehen und Minute für Minute neue Aromen
freizusetzen. Ein Genuss.
Norbert von Fransecky
16 von 20 Punkte
www.teafortwo.de