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Es gibt Daten im Leben, die vergisst man nicht. Ein solches Datum ist für mich der 17. April 1986. Vor genau 25 Jahren erstand ich in einem kleinen HiFi-Laden in der Nähe der UNI Hannover meinen ersten CD-Player und erhielt gleichzeitig meine erste CD. Mittlerweile sind ihr Hunderte gefolgt. Ja, ich glaube, es ist seitdem kein Monat vergangen, in dem ich meine Sammlung nicht um den einen oder anderen Zentimeter erweitert habe.
Der Beginn einer langen Reise, auf die ich Euch ab dieser Ausgabe mitnehmen will. Monat für Monat werde ich ein Album vorstellen, dass ich genau 25 Jahre vorher erworben, oder sonstwie erhalten habe. Ich hoffe, Euch gefällts!
In dieser Kolumne werde ich Euch mal kurz, mal etwas länger in die Zeit des Kaufes mit zurücknehmen. Am Ende wird Euch ein Link zu der Review führen, in der ich verrate, was ich von dem Album heute halte.
Aber erst einmal springen wir wieder zurück in den April 1986. Der CD-Player-Kauf war damals eine lang bedachte Entscheidung. Denn knapp zwei Jahre nach der „realen“ Einführung der CD (Der erste in Serie produzierte CD-Player war am 1. Oktober 1982 auf dem Markt erschienen.) lag der Einstiegspreis für ein „günstiges“ Gerät bei immerhin noch 1.000 DM.
Monatelanges Schauen in den Läden hatte mich in die Lage versetzt ein Gerät für eben diese 1.000 DM zu finden und zu erwerben, das mit einigen "Luxus"-Features ausgestattet war. Mit diesem Gerät konnte man bis zu acht(!) Titel programmieren. Das rote LED-Display war von Track-Nummer auf Track-Laufzeit umschaltbar. Vor allem aber gab es einen regelbaren Kopfhörer-Ausgang, so dass ich den revolutionären Klang der neuen Technik direkt mit dem Kopfhörer geniessen konnte, ohne den qualitätsreduzierenden Umweg über meine fast 10 Jahre alte Kompaktanlage nehmen zu müssen.
Da damals, so kurz nach Einführung der CD, kaum jemand bereits seinen zweiten Player kaufte, war für meinen HiFi-Händler also praktisch jeder Kunde ein CD-Novize, der wahrscheinlich noch keine CD-Sammlung in seinem Wohnzimmer stehen hatte. Und da man zur Hardware Software braucht und der Betreiber von UNI-HiFi wusste, wie es um die Finanzen seiner oft studentischen Kundschaft bestellt war, durfte ich einmal in das Regal greifen, in dem eine Reihe von CDs standen, die als geeignet galten, die umwerfende Qualitätssteigerung durch die neue CD-Technik zu demonstrieren. Dort stand viel Klassik. Dort stand viel Jazz. Und dort stand auch die Power Windows von Rush. Ich hatte die Band zwar nach Hemispheres aus den Augen verloren, aber so wurden Rush die laufende Nummer 1 meiner CD-Bestandsliste.
Nummer 2 kam ähnlich zufällig zustande. Der Weg nach dem HiFi-Laden führte mich zu einem Schallplatten Second Hand Laden am Weißen Kreuzplatz. Dort standen in einem verschlossen Glaskasten direkt hinter der Kasse einige wertvollere Exponate - unter anderem auch der gesamte CD-Bestand des Ladens; etwa 20 Scheiben.
Und so machten die mir aus der Rock-Disco bekannten Tanzflächen-Feger „La Grange“ und „Tush“ die erste Best of von ZZ Top zur CD Nummer 2.
Einen Tag später, wieder zurück am Studienort Münster, musste dann aber endlich eine CD her, die den Soundversprechen der CD-Technik wirklich und endlich Genüge zu tun versprach und bei mir besonders hoch im Kurs stand.
Und so wurde die selbstbespielte Ferro-Chrome Cassette, der ich die Klänge von Dire Straits' Love over Gold anvertraut hatte, ins Regal für wiederzubespielende Cassetten geräumt.
Ob sich der damalige Kauf (Sonderangebot 27,95 DM) bis heute gelohnt hat, lest Ihr hier:
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