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Info
Titel: Eurovision Song Contest – Das Beste aus sechs Jahrzehnten
Verlag: Edel Books
ISBN: 978-3-8419-0358-7
Preis: € 14,95
128 Seiten
Internet:
http://www.edel.com
Zum 60. Mal werden in diesem Jahr die berühmten Punkte des Eurovision Song Contest vergeben – Dank Conchita Wurst findet die diesjährige Veranstaltung diesmal in Österreich statt. Pünktlich zum Jubiläum erscheint daher nun ein Best-Of aus 59 Jahren. Bunt und schrill wie die Veranstaltung selber ist dieses Buch über den Wettbewerb geworden, leider aber auch sehr oberflächlich und wenig tiefgründig.
So präsentiert John Kennedy O'Connor viele kleine Häppchen und Hunderte von kurzen (aber meist belanglosen) Anekdoten, die aber irgendwie alle aus dem Zusammenhang gerissen zu sein scheinen. Statistikphrasen in kurzen Sprechblasen und kleinen Textkästchen, dazu ein buntes Bildchen (oder, je nach Jahr, auch mal in Schwarzweiß) und irgendwie viel unnützes Wissen, mit dem man wohl auf einer ESC-Party nur bedingt punkten kann. Aber immerhin erfahren wir, dass Deutschland nicht nur zweimal gewann, sondern auch den Rekord des längsten Songtitels hält („Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne“, Beitrag aus dem Jahr 1964)...
Die im Laufe der Jahre oft veränderten Regeln des Wettbewerbs? Werden nicht dargestellt! Eine übersichtliche Tabelle, wer in welchem Jahr mit welchem Song wo gewonnen hat? Fehlanzeige! Welche Länder nahmen bislang teil und warum auch welche außerhalb Europas (diesmal ja sogar Australien)? Wann hieß der ESC wie genau (das Wort Grand Prix Eurovision de la Chanson schwirrt ja immer noch in den Köpfen herum)? All dies kann man googeln, bei Wikipedia nachschlagen, aber bitte nicht in diesem Buch suchen, denn dort wird man nicht fündig. Und das Cover wirkt irgendwie übertrieben eingedeutscht: der abgebildete Stefan Raab ist z. B. mit keiner Silbe im Buch erwähnt.
Fazit: ein buntes Potpourri und viele Bilder - alles süß wie Zuckerwatte aber mit ähnlich oberflächlichem Nährwert - bietet dieses Buch und von mir gibt es daher keine keine Douze Points. Wer sich aber nur kurz amüsieren will, kurze Anekdoten mag und das Buch nur als Amuse-Gueule für den großen ESC-Fernsehabend braucht, wird aber vielleicht gut bedient.
Jürgen Weber
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