Artikel
Info
Zeit: November 2012
Ort: Berlin - Mönchengladbach
Interview: E-Mail
Stil: Deutsch Rock
Internet:
http://www.loudandclear-mg.de
Vor ein paar Tagen hatte Norbert nach längerer Zeit wieder einmal die letzte Loud + clear-CD Von Nazareth nach Benidorm in den Player geschoben und daraufhin der Band-Homepage einen Besuch abgestattet. Da sich auf der Website anscheinend schon lange nichts mehr getan hat, wand er sich mit der Frage, ob es Loud + clear überhaupt noch gibt, an Bandkopf Albert Bettin.
Albert Bettin: Du hast Recht. Auf unserer Webseite herrscht eine Art Stillstand. Das gilt leider zurzeit auch für die Band. Wir drei von der Stammbesetzung (Jochen, Andreas und ich) sind in den letzten Jahren von verschiedensten Problemen gesundheitlicher und beruflicher Art gebeutelt worden, so dass wir wenig Zeit und Möglichkeit hatten, miteinander Musik zu machen. Wir haben den ökumenischen Kirchentag in München 2010, auf dem wir für vier Auftritte gebucht waren, leider aus besagten gesundheitlichen Gründen sausen lassen müssen, und danach nur noch sporadisch proben und auftreten können... Naja, vielleicht hat das ja auch etwas mit dem Alter zu tun, wer weiß.
MAS: Auf der Homepage wird zumindest an einer Stelle über die Zeit von `Von Nazareth nach Benidorm´ hinausgeblickt. Es wird ein Song namens „Jona“ erwähnt, der neuer zu sein scheint, da er weder dort, noch auf dem voraus gegangenen Demo zu finden ist.
Albert Bettin: Es gibt eine ganze Menge neue Songs, die in der Zeit nach Nazareth entstanden sind. Wir haben allerdings noch nicht die Gelegenheit und die Muße gefunden, diese Songs auf Tonträger zu bringen. Geblieben ist es dabei, dass unsere Songs eine Brücke zwischen Bibel / Glauben und Alltag bauen wollen. „Jona“ zum Beispiel beschäftigt sich mit der Unersättlichkeit Gottes - wie kommt ein Mensch damit zu Recht, dass Gott scheinbar alles von ihm verlangt, über das hinaus, was er zu geben imstande zu sein scheint. Andere neuere Songs sprechen davon, dass „nichts ist wie es früher war“. Aber auch sehr ernste Themen wie der Tod eines Freundes wurden von uns in Songs gepackt. Fest vorgenommen haben wir uns allerdings, uns ab Anfang Dezember wieder regelmäßiger im Proberaum zusammenzufinden. Vielleicht kriegen wir da ja auch was Hörbares hin.
MAS: Wer gehört derzeit außer der von Dir genannten Stammbesetzung noch zu Loud + clear?
Albert Bettin: Ich weiß nicht, ob Du unsere Sängerin Silke schon gehört hast?
Loud + clear noch in der Besetzung Jochen Bolz, Birgit Breiden, Albert Bettin, Silke Wunsch, Andreas Hirschfeld |
MAS: Live habe ich Euch zuletzt beim Kirchentag in Hannover gesehen. Und `Nazareth´ erschien ja erst später. War sie da schon dabei?
Albert Bettin: Nein, Silke kam erst später dazu. Auf Nazareth ist als Frauenstimme ausschließlich Ela zu hören, die aber aufgrund ihres Studiums kurz nach Hannover passen musste. Wir haben auf die Empfehlung einer Bekannten dann Silke „gefunden“, die in einem Mönchengladbacher Gospelchor singt und stimmlich äußerst gut zu uns passt, obwohl Rockmusik nicht ihr Ursprung ist, wie sie selber sagt.
MAS: Ist sie die einzige „Neue“ bei Euch?
Albert Bettin: Unseren neuen Bassisten Dominik wirst Du auf keinen Fall schon kennen. Der ordnet sich eher in Richtung Status Quo ein. Dementsprechend haben unsere Stücke ein paar neue Impulse musikalischerseits erhalten, sind etwas treibender geworden.
MAS: Hat sich durch den Personalwechsel etwas an Eurer inhaltlichen Ausrichtung geändert?
Dominik Duda hat mittlerweile Birgit Breiden am Bass ersetzt. |
Albert Bettin: Inhaltlich hat es sich eine winzige Kleinigkeit in Richtung "weltlich" verschoben, ohne dass unser ursprünglicher "Grund und Boden", die Bibel, dadurch verloren gegangen wäre. Nach wie vor sollen unsere Texte und Musik dazu anregen, sich Gedanken darüber zu machen, ob es nicht vielleicht doch „mehr als alles“ gibt. Sagen wir mal so, alle Songs haben mindestens einen, wenn auch vielleicht schräg versteckten, christlichen Hintergedanken.
MAS: Ihr stammt ja ursprünglich aus dem katholischen Bereich. Gilt das auch für die Neuzugänge?
Albert Bettin: Dominik, unser Bassist, stammt aus der katholischen Jugendarbeit der Gemeinde, in der ich arbeite. Silke stammt aus einer evangelischen Gemeinde in Mönchengladbach - Du siehst, wir sind ein kleines Stück ökumenischer geworden.
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