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ZA!

Megaflow

Info Musikrichtung: Post Worldmusic, Experimental VÖ: 25.03.2011 (Discorporate Records / Cargo) Gesamtspielzeit: 44:50 Internet: http://www.myspace.com/putosza http://www.facebook.com/putosza

Achtung, Irre inside! Was bei den Spaniern ZA! abgeht, das passt auf keine Kuhhaut mehr. Stilschubladen? Vergiss es, mein Freund! Die beiden multiinstrumentalen Herren Papa Dupau und Spazzfrica Ehd spielen sich durch die halbe Welt und zig verschiedene Genres. Afrikanische Beats, Noise-, Prog- und Mathrock, ausgeflippte Stimmenloops und mehrstimmige Gesänge, Freejazz-Einlagen, ein Hauch Elektronik und durchgedrehte (Poly-)Rhythmen. Dabei bringen sie einen im Sekundentakt entweder zum Ausflippen oder sorgen dafür, dass die Kinnlade gepflegt gen Boden klappt - ach ja, oder sie lassen einen einfach nur mit dem Kopf schütteln.

Mit den ersten beiden Titeln startet Megaflow auch ganz und gar famos. ZA! wüten dort unwiderstehlich und reißen den aufgeschlossenen Hörer sofort mit ineinander greifenden Gesängen und instrumentalem Tohuwabohu mit und sorgen dafür, dass die Tanzbeine gleich von ganz alleine zu schwingen anfangen. Bei Titel Numero tre wähnt man sich plötzlich im frickeligen Progtaumel, während man kurze Zeit später von einer leichten Trompetenmelodie verwöhnt wird.

Puh, ein ganz schönes Durcheinander - aber doch irgendwie ziemlich cool. Aber richtige Songs schreiben, das hat sich das Duo nicht zum Ziel gemacht. Einmal scheint es zwar fast, als würden ZA! sich in Form von spanischer Folklore daran versuchen, aber das war dann doch nur eine Finte, bevor man sich dem totalen instrumentalen Dadaismus hingibt. Denn in der Mitte versumpft das Album durch das spielerische Allerlei in zu großer Beliebig- und Undurchsichtigkeit. Irgendwie kann und will man ihnen da gar nicht mehr so recht folgen, wenn sich gespenstische Gitarrenspielereien, noisige Effekte und ausgeflippter Drogen-Jazz abwechseln. Dabei nimmt die Platte mit den letzten Titeln (deren Namen übrigens allgemein meistens eine Transkription des lautmalerischen Gesangs sind) noch einmal richtig Fahrt auf und geht genauso mitreißend zu Ende wie es angefangen hat. Ach, wäre das nur die ganze Dreiviertelstunde so. Dann würde ich ZA! für ihre skurrile Tanzmusik guten Herzens eine Note nahe der Höchstwertung geben.

Mario Karl