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Claudio Puntin & Lucerne Jazz Orchestra

Berge Versetzen

Info Musikrichtung: Big Band Jazz VÖ: 18.03.2011 (Unit Records [UTR-4257] / JaKla) Gesamtspielzeit: 72:43 Internet: http://www.ljo.ch

Berge Versetzen ist eine Kooperation des Schweizer Klarinettisten Claudio Puntin, der zu den kreativsten Köpfen der zeitgenössischen Musik im Land der Eidgenossen zählt und des Lucerne Jazz Orchestra, das gerade einmal seit 3 Jahren besteht und sich in der Kürze der Zeit auch schon außerhalb der Heimat einen sehr guten Namen erspielen konnte. Großen Anteil hat hier sicherlich der musikalische Leiter David Grottschreiber, der aus musikalischen Individualisten (die auch als Solisten erfolgreiche CDs veröffentlichen) eine homogene Einheit geformt hat.

Claudio Puntin hat mit Berge Versetzen eine musikalische Hommage an sein Heimatland komponiert und einen Zyklus geschaffen, der die Schweiz umfassend porträtiert. Persönliche Einflüsse der Volksmusik, die er schon als Kind durch seinen Großvater (ein bekannter Kontrabassist der Schweizer Ländlermusik) erlebt hat werden mit modernem Jazzsound und Grooves vermengt, ohne platt zu wirken. Die Kompositionen werden vom Lucerne Jazz Orchestra kongenial umgesetzt. Und Claudio Puntin beweist zusätzlich, dass er an der Klarinette zu den ganz großen Künstlern - nicht nur in der Schweiz - zählt.
Einigen der Titel dienten Wortkompositionen der Luzerner Lyrikerin Sabina Naef, als Inspiration. Sechs der Gedichte wurden auch vertont und bieten einen eher melancholischen Einblick in das Seelenleben der Lyrikerin. Sängerin Insa Rudolph gelingt es, diese enorm gefühlsbetont, jedoch nie kitschig, zu interpretieren. Dies sind vielleicht die innigsten Momente des ganzen Zyklus.

Berge Versetzen kommt mit einem beeindruckenden Artwork des Glarner Künstlers Martin Stützle. Klappt man das Digipack auf, erhebt sich ein Bergmassiv und unterstreicht auch damit, den Gehalt der Musik. Claudio Puntin und dem Lucerne Jazz Orchestra ist ein faszinierendes Werk gelungen, das liebevoll umgesetzt wurde und viele Freunde finden sollte. Empfehlung!

Ingo Andruschkewitsch