Reviews
Love is for suckers (Re-Release)
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 18.02.2011 (1987) (Armoury Records / Eagle Rock) Gesamtspielzeit: 53:06 Internet: http://www.twistedsister.com |
Schon faszinierend, welches Revival Twisted Sister in den letzten Jahren erlebt haben. Da macht es für die Rechteinhaber natürlich Sinn, die alten Scheiben mal wieder neu herauszubringen. Zuletzt passierte das 2005. Und genau diese Versionen von You can't stop Rock'n'Roll (1983), Come out and play (1985) und Love ist for suckers (1987) bekommt man jetzt noch einmal. Dazu gibt es auch wieder die Democompilation Club Daze Vol. 1. Und alle Viere zum Sparpreis, um die Sammlung zu vervollständigen.
Mit Come out and play warf der Fünfer zugunsten eines erhofften großflächigen Durchbruchs ein großes Stück über Bord, was ihn auf seinen ersten drei Alben ausmachte: und zwar den Straßenrotz und die kantige Leck-mich-am-Arsch-Attitüde, mit denen man locker kompositorische und spielerische Mängel überspielen konnte. Was danach folgte, waren innere Querelen und der Abstieg. Und dann erschien das Twistes Sister-Album, welches eigentlich gar kein Twisted Sister-Album war. Denn eigentlich war Love is for suckers als Dee Snider-Soloplatte gedacht, wurde aber auf Druck der Plattenfirma unter dem Schwestern-Banner veröffentlicht. Und das obwohl neben Snider selbst kein einziges Bandmitglied mehr zu hören sein soll - auch wenn sie auf der Besetzungsliste stehen. So wurden die meisten Gitarrenspuren vom späteren Winger- und Whitesnake-Gitarristen Reb Beach eingespielt, was man auch hört.
Wenn man Love is for suckers als das sieht, was es tatsächlich ist (nämlich ein durch und durch glatt gebügeltes Hardrock-Album der 80er), geht das Teil schon in Ordnung. „Wake up (the sleeping giant)“ und der Titeltrack sind zum Beispiel zwei richtige saftige, härtere Rocker mit Hitqualitäten. „Tonight“ drängt trotz starkem Hang Richtung Kiss ebenfalls in die härtere Richtung. Und die gefloppte Single „Hot love“ und das mit einem recht kindlichen Refrain versehene „Me and the boys“ kann man sich (entsprechende Stimmung vorausgesetzt) zumindest als Popnummern vereinleiben. Der Rest ist durch und durch verzichtbares Material. Was alle Stücke gemeinsam haben: Produzent Beau Hill hat dem Ganzen auch noch die letzten Ecken und Kanten abgeschliffen und alles recht gefällig abgemischt. Nur recht nervend ist der gar schreckliche Drumsound, der so künstlich klingt, dass man denkt, es mit einem Drumcomputer zu tun zu haben (vielleicht ist es ja auch so).
Musikalisch passt das Album (inkl. der blassen Bonustracks) im Regal gut zwischen Kiss' Crazy nights und Poisons Look what the cat dragged in und damit in den allgemeinen 80er-Jahre-Kanon. Wer damit kein Problem hat, kann hier getrost zugreifen!
Mario Karl
Trackliste
1 | Wake up (the sleeping giant) | 4:21 |
2 | Hot love | 3:33 |
3 | Love is for suckers | 3:25 |
4 | I'm so hot for you | 4:05 |
5 | Tonight | 3:52 |
6 | Me and the boys | 3:52 |
7 | One bad habit | 3:17 |
8 | I want this night (to last forever) | 4:19 |
9 | You are all that I need | 4:17 |
10 | Yeah right | 3:15 |
11 | Feel appeal (Bonustrack) | 3:20 |
12 | Statutory date (Bonustrack) | 3:12 |
13 | If that's what you want (Bonustrack) | 4:49 |
14 | I will win (Bonustrack) | 3:29 |
Besetzung
Eddie Ojeda (Lead Guitar)
Jay Jay French (Rhythm Guitar, Backing Vocals)
Mark Mendoza (Bass, Backing Vocals)
Joey Franco (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |