Reviews
No name no color
Info
Musikrichtung:
Alternative Rock
VÖ: 21.01.2011 (Bright Antenna / ADA Warner) Gesamtspielzeit: 53:34 Internet: http://www.mcrut.com http://www.myspace.com/middleclassrut |
Meine Fresse, diese Band brennt! Middle Class Rut kombinieren die schräge Eleganz von Jane's Addiction mit dem Melodiengespür von Sparta und der der Wucht von Rage Against The Machine. Dazu gibt es manchmal auch noch einen Anflug der Großkotzigkeit von Trail Of Dead und die Band klingt wie ein großer wilder Haufen. Dabei sind die Band gerade mal zwei Leute. Nämlich Gitarrist Zack Lopez und Schlagzeuger Sean Stockham. Aber die beiden haben es faustdick hinter den Ohren. Das Debütalbum No name no color ist dabei zum Teil eine Zusammenfassung dreier EPs, welche die beiden Herren in den letzten drei Jahren veröffentlicht haben - neu eingespielt und angereichert mit ein paar frischen, stacheligen Gewächsen.
Middle Class Rut schaffen etwas, was leider sonst nur wenig Bands zustande bringen: Die richtige Kombination aus Brachialität und feinen Melodien, dynamisch packend serviert. Die Konsequenz ist, dass man vom ersten locker angeschlagenen Riff bis zum letzten Akkord gebannt vor dem Lautsprecher sitzt oder wahlweise gedankenverloren auf und ab hüpft. Und obwohl man sich durchaus darin versteht mal ebenso keinen Stein auf dem anderen zu lassen, besitzen Middle Class Rut eine regelrecht schelmische Eleganz, die Songs wie das einerseits cool treibende und dann heftig mitreißende „Bury bein' born“, das peitschende „USA“, das stolpernde „Thought I was“ oder das scheppernd, schlingernde „On debt away“ zu kleinen Alternative Rock-Edelsteinen macht.
Das hier groovt alles höllisch und hat Charme. Und nebenbei schüttelt man wie ganz selbstverständlich ein paar lässige Hits wie das eingängige „New low“ oder das leicht schwebende und mitsingbare „Are you on your way“ aus dem Ärmel. Die Adrenalinausschüttung ist bei diesem Album schon enorm. Und das nicht nur bei wilden Klopfern wie „Lifelong shift“, sondern vor allem auch beim lässig driftenden, mehr oder weniger akustischen Abschluss „Cornbread“, bei dem Sänger Zack das letzte Mal sein Perry Farrel-ähnliches Timbre aufheulen lässt.
Ein vor Kraft strotzendes Debütalbum voller Hits und ohne Ausfälle - das ist doch mal ein guter Start. Und Middle Class Rut legen genau einen solchen mit No name no color vor. Mehr kann man da nicht mehr wollen. Außer vielleicht ähnlich starken Nachschub. Und das möglichst bald!
Mario Karl
Trackliste
1 | Busy bein' born | 4:47 |
2 | USA | 3:33 |
3 | New low | 4:16 |
4 | Lifelong dayshift | 4:27 |
5 | One debt away | 3:23 |
6 | Are you on your way | 6:22 |
7 | Alive or dead | 4:48 |
8 | I guess you could say | 4:19 |
9 | Sad to know | 4:08 |
10 | Dead end | 4:29 |
11 | Thought I was | 4:38 |
12 | Cornbred | 4:24 |
Besetzung
Sean Stockham (Drums, Vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |