····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Earth

A bureaucratic desire for extra capsular extraction


Info

Musikrichtung: Drone Doom, Experimental Metal

VÖ: 12.11.2010

(Southern Lord/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 55:01

Internet:

http://www.thronesanddominions.com
http://www.myspace.com/earthofficial

Achtung, das hier ist kein neues Album der Drone-Pioniere Earth (das soll im Frühjahr 2011 erscheinen), sondern es enthält sehr alten Stoff der Gruppe und ist somit so etwas wie Geschichtsunterricht und eine Spurensuche, wo die Wurzeln eines Genres liegen, welches Dylan Carlson & Co. quasi im Alleingang erfunden haben. A bureaucratic desire for extra capsular extraction vereint erstmals die kompletten Smegma Sessions vom Oktober 1990 als Ganzes und damit die Debütaufnahmen von Earth. Knallharte Fans werden das Material allerdings schon kennen. Gab es die hier enthaltenen Stücke bereits aufgeteilt auf der Extra-capsular extraction-EP, sowie zusammen mit der halbstündigen Liveaufnahme „Ripped on fascist ideas“ auf Sunn amps and smashed guitars.

Vor 20 Jahren klangen Earth, die damals aus Dylan Carlson an der Gitarre und Dave Harwell und Joe Preston (später Melvins) an den Bässen bestanden, noch recht anders, als drei Jahre später auf dem als Mark- und Meilenstein angesehenen Earth 2. Einen ersten Vorgeschmack auf derartiges minutenlangen Gitarrendröhnen gab es erstmals in Form des überlangen „Ouroboros is broken“. Ansonsten klingen die Titel noch schwer nach instrumentalen Doom mit knackigen Gitarrenriffs. Dazu auch noch recht rhythmisch, da das Trio ständig von einem Drumcomputer begleitet wird. „Geometry of murder“ hat sogar etwas von Black Sabbath. Aber selbst hier merkt man deutlich, dass Mastermind Carlson sehr damit beschäftigt war vorhandene Metal-Schablonen zu durchbrechen und eine eigene Klangästhetik jenseits jeglicher Songstrukturen zu finden. Am gewöhnlichsten der sieben Stücke wirkt dabei „Divine and bright“ (eine Liebeserklärung an die Atombombe...), bei dem Kelly Canary und ein gewisser Kurt C. (ja, genau der!) ihre Stimmbänder strapazieren. Und tatsächlich klingt dieser fuzzige Titel ein wenig wie ein Nirvana-Überbleibsel aus der Bleach-Zeit.

A bureaucratic desire for extra capsular extraction zeigt eine Band auf der Suche, soviel ist klar. Von der einnehmenden Breite und den hypnotisierenden Klangwellen späterer Tage ist man noch weit entfernt. Diese Stücke sind nicht nur laut, sondern auch noch ziemlich polternd. Für alle Fans, welche die oben genannten Veröffentlichungen noch nicht im Schrank stehen haben, dürfte das Album durchaus interessant sein - ist das quasi Debüt jetzt komplett und in der ursprünglich gedachten Form zu haben. Die Scheibe kommt mit einem tollen Artwork versehen auf CD, wie auch auf LP.

Anmerkung: Eine objektive Punktebewertung entfällt aufgrund des sehr speziellen Charakters der Veröffentlichung dieses Mal.




Mario Karl

Trackliste

1A bureautic desire for revenge, Part 17:23
2A bureautic desire for revenge, Part 26:37
3Ouroboros is broken18:13
4Geometry of murder7:23
5German dental work5:14
6Divine and bright2:58
7Dissolution 17:13

Besetzung

Dave Harwell (Bass)
Dylan Carlson (Guitar, Vocal)
Joe Preston (Bass, Percussion)
Kelly Canary + Kurt Cobain (Guest Vocals)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger