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Barn Owl

Ancestral Star

Info Musikrichtung: Drone-/Postrock VÖ: 05.11.2010 (Thrill Jockey Records/Rough Trade) Gesamtspielzeit: 41:05 Internet: http://www.myspace.com/barnowlband

„Musik ist die organisierte Form von Schallereignissen“, heißt es so schön im Lexikon. Schall produziert das Duo Barn Owl definitiv. Aber wirklich organisiert, im Sinne von durchkomponiert, klingt Ancestral Star anfangs nicht so wirklich. Was es hier zu hören gibt, sind auf- und abschwellende Tonwellen, die den Hörer dröhnend umspielen, ihn vielleicht etwas verwirren, aber definitiv in ihre eigene Welt entführen.

Wer es schon geahnt hat: Wir befinden uns also im Drone-Sektor. Barn Owl sind dabei eine Art Schnittstelle zwischen der allumfassenden Düsternis von Sunn O))) und der Bildhaftigkeit der aktuellen Earth. Wobei das Album zwar unleugbar düster, aber nie unheimlich und bedrückend, sondern stets wohlig klingt. Dabei erinnert Ancestral Star leicht an die Stimmung der letzten Earth-Platte The bees made honey in the lion’s skull.

Die hier zu hörenden Klangschleifen klingen äußerst meditativ, ja manchmal fast sakral. Man gleitet nur so in Klangschleifen dahin. Rhythmen werden hier obsolet, wenn einem zaghaft angerissene und verzerrte Gitarrensaiten um den Kopf brummen. Dabei ist das Klangbild nicht stets so karg wie man meinen möchte. Auch Geigentöne, Synthesizerflächen, Akustikgitarren, ja sogar unauffälliger (Chor-)Gesang haben ihren Weg in diese zehn Stücke gefunden, die im gesamten ein sehr rundes, dynamisches und durchaus massives Gebilde ergeben.

Jedermannsmusik ist das hier keinesfalls. Ebenso wenig der Sound für den täglichen Genuss. Aber für den geistigen Trip zwischendurch, jenseits jeglichen New Age-Gedudels, ist das hier genau das Richtige!

Mario Karl