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Roswell Six

Terra incognita: A Line in the Sand

Info Musikrichtung: Prog VÖ: 29.06.2010 (ProgRock / H’Art) Gesamtspielzeit: 65:26 Internet: http://www.roswellsix.com

ProgRock-Label Chef Shawn Gordon, SF-Autor Kevin J. Anderson und Multiinstrumentalist Henning Pauly bringen ihren Fantasy-Zyklus gelungen in die zweite Runde.
Inhaltlich tobt der Krieg weiter/ erneut. Natürlich wieder mit den Elementen der griechischen Tragödie, wenn Queen Anjine ihren Geliebten Mateo in den fast sicheren Schlacht-Tod schickt (geht gut aus); jener aber seinen Freund Simon in der letzten Minute der Schlacht verliert, als der durch den Pfeil eines bereits sterbenden Gegners gefällt wird.
Gute Nachricht für den Hörer. In der letzten Textzeile sinnt der (böse) unterlegene Herrscher Soldan-Shah Omra auf Rache und beginnt einen noch blutigeren und größeren Gegenschlag vorzubereiten. Terra incognita Teil 3 ist also gesichert.

Strukturell bleibt alles beim Alten. Zwar hat Pauly sämtliche(!) Musiker nach hause geschickt und macht nun alles allein - außer dem Gesang, der wieder rollenmäßig auf verschiedenen Sänger verteilt wurde, u.a. auf Michael Sadler (EX-Saga), der den Mateo singt und Steve Walsh und Charlie Dominici, die sich Soldan-Shah Omra teilen.

Toller Power Prog mit gekonntem songdienlichen Gefrickel prägen das Bild. Insbesondere an ruhigeren Stellen schafft Sadler eine große Nähe zu späteren Saga. Eigentlich sollte man nach den beiden ersten dramatischen Nummern so gepackt sein, dass man gewisse Längen und Wiederholungen in dem etwas über einstündigen Werk gelassen zur Kenntnis nimmt. Zumal der Wechsel der SängerInnen genug Abwechslung ins Spiel bringt, und Spielereien wie die zu krachendem Metal überleitenden orientalischen Sounds von „My Father’s Son“ immer wieder aufhorchen lassen.

Gut gemachte Prog-Unterhaltung mit Power und ohne wirklichen Ausfall.

Norbert von Fransecky