Reviews
On the Rebound; A very 'eavy 40th Anniversary Collection
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 04.06.2010 (Sanctuary / Universal) Gesamtspielzeit: 158:03 Internet: http://www.uriah-heep.com |
Nach der eher überflüssigen Compilation Celebration, auf der Heep - neben zwei neuen Nummern - lediglich kaum veränderte Neueinspielungen alter Titel präsentieren, feiert die Band jetzt zum zweiten Mal ihren 40. Geburtstag mit einer Rückschau haltenden Veröffentlichung.
Die Doppel-, 3-, 4- und 6-CD-Boxen, mit denen vergangene Jubiläen zum Teil mit massig b-Seiten und raren Tracks gefeiert wurden, zu toppen, ist kaum möglich. Heep wählen daher einen neuen, ungewöhnlichen und recht mutigen Weg. Auf einer mit 36 Titeln bis an den Rand gefüllten Doppel-CD werden alle 21 Studioalben der letzten 40 Jahre berücksichtigt. So weit, so konventionell.
Dass das hoch gelobte aktuelle Album Wake the Sleeper mit zwei Stücken und einem unveröffentlichten Stück aus den Aufnahme Sessions überproportional berücksichtigt wurde, ist auch nur bedingt überraschend. Aber kaum jemand hätte wohl erwartet, dass Head first mit vier(!) Stücken an der Spitze liegt, gefolgt von Raging Silence und Fallen Angel mit je drei Titeln.
Von den großen Klassiker-Alben hat nur Demons & Wizards die Ehre wenigstens zwei Mal dabei zu sein.
Und so ist das Programm auch im Detail überraschend. Unter den ersten drei Titeln sind gleich zwei der für Heep äußerst seltenen Fremdkompositionen. Und wenn mit „The Wizard“ auf Startplatz 5 ein Titel kommt, den man auf einer Best of erwarten würde, ist danach bis zum Ende der ersten CD erst mal Schicht im Schacht. Dann kommt es aber doch einmal Dicke. Nach dem Klassiker „Sweet Lorraine“ kommen die drei vielleicht wichtigsten Heep-Singles: „Free me“, DER Hit der Pop-Jahre, „Lady in Black“, der Signature-Song der Band für alle Ewigkeit und „Easy Livin’“, die klassische Rock’n’Roll Nummer von Uriah Heep.
CD 2 geizt eher noch mehr. Klassiker-Status haben hier eigentlich nur vier Stücke.
Nachdem Heep ihre Fans in den vergangenen 20 Jahren mit gerade mal drei neuen Alben beglückt haben und ansonsten versuchten, sie mit Touren, Live-Alben und immer wieder neuen Zusammenstellung der ewig gleichen Songs bei der Stange zu halten, ist dieses Album eine weise Entscheidung.
On the Rebound wirft einen Blick hinter diese bekannte Kulisse einer vor allem in den 70ern und frühen 80ern äußerst produktiven Band, die auch noch tolle Sachen abgeliefert hat, als das öffentliche Interesse nach dem poppigen (Irr)weg deutlich nachließ. Und Stücke wie „Free’n’easy“ und „Woman of the night“ beweisen, dass auch auf den “Pop”-Alben hinter den bekannten (und von vielen verdammten) Singles „Free me“ und „Love or nothing“ noch ganz andere Kellen geschwungen wurden.
Hardcore-Fans finden vielleicht noch die eine oder andere neue, oder vergessene Information über ihre Lieblinge im ausführlichen Booklet. Ansonsten ist On the Rebound vor allem für diejenigen hoch interessant, die "nur" das Übliche kennen: eine der Compilations, ein Live-Album vielleicht und ein paar der Klassiker-Alben.
Vielleicht trägt diese Nachhilfsdoppelstunde dazu bei, dass Uriah Heep ein wenig aus dem Schatten der anderen großen drei Gründerväter des Hard Rocks, Deep Purple, Black Sabbath und Led Zeppelin, heraustreten, mit denen sie meiner Ansicht nach auf eine Stufe gehören.
Trackliste
1 On the Rebound (3:15)
2 Overload (5:57)
3 Stay on Top (3:35)
4 Fallen Angel (4:58)
5 The Wizard (2:58)
6 Cry Freedom (4:29)
7 Love in Silence (6:46)
8 One Way or another (4:38)
9 I hear Voices (3:55)
10 Sweet Talk (3:52)
11 Blood red Roses (4:09)
12 Woman of the Night (4:02)
13 The Time will come (4:07)
14 Different World (4:12)
15 Something or nothing (2:54)
16 Sweet Lorraine (4:13)
17 Free me (3:32)
18 Lady in Black (4:42)
19 Easy Livin' (2:37)
CD 2
1 Light of a Thousand Stars (3:58)
2 Free'n'easy (3:04)
3 Weekend Warriors (3:50)
4 Stealin' (4:48)
5 You are the only One (5:41)
6 Look at yourself (5:08)
7 Voice on my TV (4:18)
8 Rockarama (4:31)
9 It ain't easy (5:42)
10 The hanging Tree (3:40
11 Return to Fantasy (5:50)
12 Words in the Distance (4:44)
13 The other Side of Midnight (3:55)
14 Whad'ya say (3:39)
15 Blood on Stone (4:35)
16 Too scared to run (3:48)
17 Gypsy (6:38)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |