Reviews
In Excelsis (EP)
Info
Musikrichtung:
Postpunk
VÖ: 02.07.2010 (Spinefarm Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 26:49 Internet: http://www.killingjoke.com http://www.myspace.com/killingjokeofficial |
Die Überraschung war groß, als die Postpunk-Legende Killing Joke im Frühjahr 2008 verkündete, sich wieder in Originalbesetzung zusammengefunden zu haben. Nach den Reunionkonzerten sollen jetzt Taten in Form eines neuen Albums folgen. Eigentlich hätte die XIII: Feast of fools betitelte Platte bereits im April erscheinen sollen. Mittlerweile trägt Album zum 30-jährigen Bandjubiläum den Namen Absolute dissent und wurde auf September vertagt. Um die Wartezeit bis zum Herbst zu überbrücken und die Fans nicht länger auf die Folter zu spannen, erscheint jetzt eine EP mit vier neuen Stücken und einem Remix. Und sollte der neue Langdreher halten, was In excelsis verspricht, erwartet uns ein wirklich bärenstarkes Album!
Das Fazit nach den rund 27 Minuten kann nur lauten: Killing Joke sind zurück - aber wie! Jeder Song auf dieser EP klingt anders und hat seinen eigenen Reiz. Der Titelsong ist schon ein erster Hit. Zum krachig natürlichen Drumsound und tuckerndem Bass legt Geordie wieder seinen gnadenlos einfachen Gitarrenteppich aus. Der kehlig raue Gesang von Jaz Coleman ist recht melodisch und verbreitet eine süßliche Melancholie. Das im Großen ziemlich harte und vom Bass in brachiale Gewässer gelenkte „Endgame“ wird von einem fast poppigen Refrain in eine etwas andere Richtung gedrängt. Das leicht mystisch tönende und typisch monoton treibende „Kali Yuga“ lässt Erinnerungen an den wavigen Postpunk der Frühphase aufkommen. Und „Ghost of Ladbroke Grove“ ist eine langsam gleitende, trippige Nummer mit vordergründigen, dubartigen Drums, die mit der Zeit eine fast hypnotische Stimmung verbreitet. Diese geht mit dem Dub-Remix des Titels gleich noch weiter. Mit Ausnahme von weniger Gesang, unterscheidet er sich gar nicht so arg von der anderen Version.
Der von Bassist Youth produzierte Sound ist roh und ungehobelt. Ganz wie es zur düsteren Atmosphäre der Musik passt. Von der Vielfalt der einzelnen Songs bin ich richtig überrascht. Man darf sich auf jeden Fall auf Absolute dissent freuen. Momentan steht noch nicht endgültig fest, ob und welche Nummern von dieser EP sich auch auf der ganzen Platte wieder finden werden. Ein Kauf von In excelsis könnte sich damit lohnen.
Mario Karl
Trackliste
1 | In Excelsis | 5:14 |
2 | Endgame | 4:41 |
3 | Kali Yuga | 3:55 |
4 | Ghost of Ladbroke Grove | 6:32 |
5 | Ghost of Ladbroke Grove Dub | 6:27 |
Besetzung
Geordie (Guitar)
Youth (Bass)
Paul Ferguson (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |