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Lennard

First Breath (after nine years spent in a jam glass)

Info Musikrichtung: Indierock VÖ: 25.05.2010 (Finest Noise / Radar) Internet: http://www.lennard-music.de

Mit „Drugstore Shiva“ startet das erste offizielle Album der bereits seit 8 Jahren bestehenden deutschen Band Lennard. Und das ist dann wirklich auch gleich ein großer Indiepopsong, der mit tiefen Piano beginnt und vom schleppenden Rhythmus lebt. Die noisige Gitarre, der tiefe Bass und die Hymnen haften Keyboards bauen einen Song zusammen, der sicher auf jeder The Gathering oder Archive Platte einen guten Platz hätte.
Feine Arrangements und interessante Programmings runden einen 1 a Song ab, der ein 20 Punkte Album zu eröffnen scheint. Das Ohr wird auch bei den folgenden Tracks umschmeichelt, die Produktion ist fett und die Melodien Ohrwurmtauglich. „Phantasmagoric Gleam“ erklingt wie eine sehr poppige Variante von Oasis und „Magnolia“ ist wahrscheinlich schon eine spur zu poppig und weichgespült, behält aber trotzdem seinen Spaßfaktor. „Rajagaha Rain” klaut unverfroren bei Kula Shaker und macht genau deshalb soviel Spaß.
Und so spielen sich die versierten Musiker von Lennard durch die verschiedensten Stile, ein wenig Beatles („Never Before“), ein wenig Porcupine Tree(„Junebug Planet”), The Cure („Maladroit”) und Depeche Mode („Spotless”)!

Und ein wenig gelingt es der Band auch, diesem Stilgemisch Ihren eigenen Stempel aufzudrücken.
Allerdings sollte die Band noch ein wenig an der Stimme arbeiten, die noch ein wenig Nuancenarm ist. Vielleicht auch die Produktion ein Stückweit herunterfahren zu Gunsten ein paar intensiverer Melodien.
So bleibt am Ende ein vielleicht etwas überambitioniertes Debütalbum, das aber trotzdem jede Menge Hörspaß bereitet.
Schade an sich, das die Band das hohe Niveau des Openers „Drugstore Shiva“ auf keinem der anderen Songs mehr erreicht.
Solide, nicht mehr und nicht weniger.

Wolfgang Kabsch