Reviews

J.B.O.

2000 Jahre J.B.O.

Info Musikrichtung: Pink Metal VÖ: 21.05.2010 (Megapress / Soulfood) Gesamtspielzeit: 68:50 Internet: http://www.jbo.de

Die „Verteidiger des wahren Blödsinns“ feiern Geburtstag. Und 20 Jahre „rosa Metal“ ist in den eigenen Augen wohl mindestens so viel, wie 2000 Jahre Christentum.
Was soll man dazu sagen? Die Stimmung ist prächtig, die Band blödelt stilvoll, die Pointen sitzen punktgenau. Was will man mehr?
Vielleicht ein paar Titel, oder ein paar andere Titel. Aber das ist halt Geschmackssache.

Grandios kommen insbesondere die Metal-Persiflagen, seien es die beiden Songs vom aktuellen Album „Dio in Rio“ und das Ten CC-Cover „I don’t like Metal“, der Nicole goes Rammstein Versuch „Ein bisschen Frieden“, oder die grandiose Doom-Karikatur „Sex, Sex, Sex“ (Textprobe: „Wir machen Euch lieber heiß, als kalt“).
Dazu kommt relativ sinnfreier, aber genialer Schwach-, pardon Blödsinn, wie „Bolle“ oder „Bimber Bumber döfdel Die“. Der textlich und musikalische Tiefpunkt „Das eine“, mit einem wie ein Kaugummi gezogenem Warten auf die Pointe, die im Wortsinn „Witz-los“ ist, hätte wirklich fehlen können.

Merkwürdiger Weise beschließen J.B.O. das Konzert mit vier eher mittelprächtigen Nummern. Das werden vor allem diejenigen verstehen, die mit der Bandgeschichte intensiv vertraut sind und sie als Klassiker in Erinnerung haben. Alle anderen erkennen, dass es in besagter Geschichte offenkundig eine deutliche Qualitätssteigerung gegeben haben muss.
Das lässt vom nächsten Studio-Album natürlich einiges erhoffen.

Bis dahin halten wir uns an eins der besten deutschen Live-Party-Alben aller Zeiten.
Erscheint auch als CD+DVD-Edition.

Norbert von Fransecky