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Crush depth
Info
Musikrichtung:
Disco/Funk, Prog, Experimental
VÖ: 21.05.2010 (Southern Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 59:01 Internet: http://www.myspace.com/chromehoof |
Und hier ist es wieder, dieses glitzernde interstellare Acid-Disco-Funk-Prog-Rock-Ensemble namens Chrome Hoof. Vor knapp drei Jahren brachte es mit Pre-emptive false rapture die Welt mit seiner abgefahrenen Musik zum Tanzen. Und das sollte auch im Jahre 2010 kein Problem darstellen. Der freakige und durchgeknallte Sound Chrome Hoofs klingt auch hier wieder genauso frisch und ungewöhnlich. Ist das hier Disco auf Droge? Funk aus Alpha Centauri? Prog aus dem vierten Jahrtausend? Grace Jones trifft aus Parliament, Magma und Frank Zappa? Alles und dann doch nichts davon! Hier ist irgendwie alles möglich.
Die Zutaten sind immer noch die selben: ein wahnsinnig groovendes und pumpendes Rhythmus-Brüderpaar an Bass und Schlagzeug, eine zackig hoppelnde Rockgitarre, Saxophon, Trompete, Fagott und Geigen im Stakkato, verrückte Synthieflächen und der ausgeflippte Gesang der schwarzen Sängerin Lola Olafisoye. Die Songs sind eindeutig rhythmusbetont, aber nicht nur geradlinig. Einerseits haben Chrome Hoof hier wohl ihre Linie und ihren Stil gefunden und agieren nicht mehr ganz so experimentell. Aber was heißt das schon, bei so einem außergewöhnlichen Klangcocktail? Trotzdem klingen sie irgendwie noch ausgeflippter, weil selbstbewusster und adrenalingeladener als auf dem Vorgänger.
„Crystalline“ und „Labyrinth“ schieben nach vorne wie ein Raktenantrieb, „One day“ schlängelt sich hart groovend um Saxonphon und Spaceeffekte, beim lässigen Instrumental „Sea hornet“ trifft proggiges Songwriting auf einen ganzen Berg an Psychedelic, bei „Vapourise“ gibt sich ein dunkel grummelnder Imperator ein Stelldichein und beim elektronisch tuckernden „Deadly preassure“ flirten Chrome Hoof mit den teutonischen Kosmik-Pionieren Cluster.
Interessantes gibt es an allen Ecken und Enden - auch wenn manche Passagen auf Dauer etwas nerven können. Ein Stück wie das überlange „Witch's instruments and furnaces“ schrammt gar haarscharf am Etikett „äußerst anstrengend“ vorbei. Chrome Hoof sind einfach so weit draußen, das glaubt man anfangs gar nicht. Und Crush depth ist abermals ein außergewöhnliches Hörerlebnis. Sollte man zumindest mal angetestet haben - auch wenn sich der eine oder andere Magen dabei umdrehen wird. Aber scheiß drauf!
Mario Karl
Trackliste
1 | Core delusion | 0:56 |
2 | Crystalline | 4:01 |
3 | One day | 4:37 |
4 | Labyrinth | 2:47 |
5 | Sea hornet | 7:16 |
6 | Mental peptides | 2:44 |
7 | Bunker’s paradise | 3:53 |
8 | Towards zero (feat. J.P. Massiera) | 6:18 |
9 | Witch’s instruments and furnaces | 10:52 |
10 | Third sun descendant | 4:00 |
11 | Vapourise | 5:16 |
12 | Deadly preassure (feat. Cluster) | 4:14 |
13 | Anorexic Cyclops | 2:07 |
Besetzung
Milo Smee (Drums/Synth/Percussion)
Emmett Elvin (Keyboards/Synth/Sampler)
Andy "Mr. Custard" Gustard (Guitar/Percussion)
Emma "Missy Em" Sullivan (Trumpet/Vocals/Keyboard/Percussion)
Chloe Herington (Bassoon/Saxophone/Percussion)
Sarah Anderson (Violin)
Lola Olafisoye (Vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |