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Reviews

Extreme

Take us alive


Info

Musikrichtung: (Funky) Hard Rock

VÖ: 23.04.2010

(Frontiers Records)

Gesamtspielzeit: 103:28

Internet:

http://www.extreme-band.com
http://www.myspace.com/extreme

Die Karriere der Hard Rock-Band Extreme beruht zum großen Teil auf einem großen Missverständnis. Denn wer kennt nicht ihre Edelschnulze „More than words“? Viele meinten danach es mit einer Schmuseband zu tun zu haben und der Vierer wurde anschließend, genauso wie ihre damaligen Kollegen Mr. Big mit „To be with you“, in die Schublade „One hit wonder“ gesteckt. Dabei waren diese beiden Akustiknummern eher ungewöhnlich für beide Bands. Nach vier Alben war es mit Extreme erst einmal Schluss und die Musiker gingen getrennte Wege (Sänger Gary Cherone z.B. kurzzeitig zu Van Halen). 2006 tat man sich allerdings wieder zusammen und zwei Jahre später gab es sogar wieder ein neues Studioalbum namens Saudades de Rock. Da dieses zudem noch ziemlich gut ausfiel, war es eindeutig: Extreme sind zurück!

Das Ganze wird jetzt noch einmal von dem Livealbum Take us alive untermauert, welches es auch als DVD-Version gibt. Aufgenommen wurde es in Boston im August 2009, beim letzten Konzert ihrer Welttour. Eine gute Wahl. Denn dadurch war der Vierer gut eingespielt und bei einem solchen Heimspiel ist natürlich beste Stimmung garantiert - und das nicht nur beim oben genannten Smashhit, den das Publikum zum großen Teil selbst singt. Auch sonst wurde die Liveatmosphäre gut eingefangen. Zwar könnte der Sound ein wenig kraftvoller klingen, aber darüber sieht man gerne hinweg, da die Performance einfach stimmt und die Band vom Auftakt „Decadence dance“ bis zur Zugabe „Hole hearted“ mitreißt. Mit Nuno Bettencourt hat man schließlich einen Sechssaiter Typ „Gitarrengott“ und mit Gary Cherone einen kraftvollen Sänger in seinen Reihen. Und auch die Rhythmussektion mit Pat Badger und Neudrummer Kevin Figueiredo sorgt für ein gutes Fundament.

Zwischendurch gibt es ein Wiederhören mit dem unwiderstehlichen Funkrocker „Get the funk out“, einem viertelstündigen Block aus dem Debütalbum (Medley + „Play with me“), dem damaligen MTV-Hit „Rest in peace“, dem groovigen Crossover-Stück „Cupid’s dead“ oder auch dem lauthals mitgesungenen „It (’s a monster)“. Als Schmankerl werden mit „Tell me something I don’t know“ eine Kostprobe des eher verhassten vierten Albums Waiting for the punchline und eine etwas abgespeckte Version von „Am I ever gonna chance“, das live richtig toll klingt, gespielt. Selbstverständlich gibt es auch ein paar Titel der Comebackplatte zu hören. „Star“ reißt unmittelbar mit und „Take us alive“ sorgt mit seinem fetzigen Country-Gitarrensound für Laune.

Take us alive ist zusammenfassend nicht nur ein lässiges Livealbum mit klasse Songs und hervorragenden Musikern, sondern auch eine veritable Best Of-Zusammenstellung. Wer also mal etwas tiefer in die Materie Extreme und ihrem verfunkten Hard Rock eintauchen möchte, hat hier die Gelegenheit. Fans haben eh ihren Spaß dran.



Mario Karl

Trackliste

CD1:
1. Decadence Dance (8:12)
2. Comfortably Dumb (5:23)
3. Rest In Peace (5:22)
4. It ('s a Monster) (5:30)
5. Star (5:42)
6. Tell Me Something I Don't Know (7:59)
7. Medley Kid Ego - Little Girls - Teacher's Pet (6:01)
8. Play With Me (9:07)
9. Midnight Express (4:10)

CD2:
1. More Than Words (7:27)
2. Ghost (4:52)
3. Cupid's Dead (6:58)
4. Take Us Alive (6:05)
5. Flight of the Wounded Bumblebee (1:51)
6. Get the Funk Out (7:37)
7. Am I Ever Gonna Change (no ?) (6:58)
8. Hole Hearted (4:14)

Besetzung

Gary Cherone (Gesang)
Nuno Bettencourt (Gitarre)
Pat Badger (Bass)
Kevin Figueiredo (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger