····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

After the Fire

Radio Sessions 1979-1981


Info

Musikrichtung: Synthie Power Rock

VÖ: 01.06.2009 (1979/81)

(Angel Air / Fenn)

Gesamtspielzeit: 75:50

Internet:

http://www.afterthefire.co.uk

In Deutschland sind After the Fire vor allem zwei Mal in Erscheinung getreten - zum einen 1982 mit ihrer englischen Version des Falko-Hits „Der Kommisar“; vor allem aber 1980 mit „1980-f“, dem Eröffnungs-Instrumental ihres dritten Albums 80-f. Das treibende Synthesizer-Stück, das so perfekt zwischen Rock und Pop platziert ist, dass es absolut nicht zuzuordnen ist, wurde von verschiedenen Fernseh- und Radio-Sendungen zur Erkennungsmelodie erkoren - u.a. von Thomas Gottschalks ZDF-Jugend-TV-Show Na so was und dem NDR 2-Wunschkonzert mit Günter Fink. Auf Feten ein fast unfehlbares Mittel die gesunkene Stimmungskurve wieder nach oben zu lenken.

Angel Air serviert mit diesem bis an den Rand gefüllten Silberling drei Radio-Shows, die die kommerzielle Hochphase von After the Fire abdecken, die beiden Hits allerdings nicht enthalten. Bei „Der Kommisar“ ist das verständlich, da das Stück der Schwanengesang der Band war, nach ihren größten Zeiten veröffentlicht wurde und mit seiner Anbiederung an die Neue Deutsche Welle auch nicht ganz zu der Band passte, obwohl sie ihn musikalisch deutlich aufgewertet hat.

After the Fire, die sich, 1974 gegründet, ursprünglich dem progressiven Rock verpflichtet fühlten, hatten spätestens mit ihrem zweiten Album Laser Love den Bogen zwischen Rock und Pop geschlagen und dabei viel von der grassierenden New Wave aufgesogen und moderne 80er Jahre Synthesizer in den Vordergrund gestellt - was sowohl bei (Prog) Rockern, wie bei vielen Wavern noch verpönt war und als viel zu poppig galt.

Dieses erste Album ist - mit einer Ausnahme - komplett auf dieser CD enthalten; der Titeltrack sogar in zwei Versionen. Das 79er Konzert besteht fast ausschließlich aus Laser Love-Stücken. Lediglich „A little Sun, a little Rain” stammt wohl noch von dem Debüt Signs of Change, von dem After the Fire ohne Plattenvertrag immerhin 4.000 Exemplare per Mailorder absetzen konnten.

Wenn man sich die hochenergetischen Kompositionen anhört, ist man nicht erstaunt, dass die Band eine Zeit lang den Besucher Rekord im legendären Marquee Club in London hielt. Treibende Synthesizer, packende Hooklines, energische Gitarren getoppt von der klaren, charismatischen Stimme Andy Piercys begeistern auch 30 später noch. After the Fire klingen frisch wie am ersten Tag und präsentieren einen derart zeitlosen Pop-Rock, dass man zumindest Laser Love und das folgende Album 80-f heute noch ohne Probleme veröffentlichen könnte, würde es von einer jungen neuen Band eingespielt sein.

Das 1980er Konzert scheint zwischen den beiden Alben eingespielt zu sein, sonst wäre das Fehlen von „1980-f“ kaum zu erklären. Nach zwei Laser Love-Stücken folgen drei von 80-f, die etwas an Enerige vermissen lassen, dafür subtiler sind und mit mehr Gefühl für Melodie arbeiten, was 80-f insgesamt dann auch noch etwas stärker gemacht hat, als den Vorgänger.

Ein Jahr später hat man es mit der Entwicklung aber übertrieben. Batteries not included war eine deutliche Enttäuschung. Es gab den Synthie-Pop-Vorwürfen tendenziell recht, indem es sich den schmalzigen New Romantic Bands annäherte und zu weich, zu glatt und zu poliert, aber auch mit zuwenig tiefe daher kam.
Das 1981 Konzert wurde im Vorprogramm von U2 aufgenommen, eröffnet mit vier Stücken des damals noch nicht erschienen vierten Albums und schließt mit zwei Stücken der beiden Vorgänger, was schon in diesem einen Konzert die Qualitätsunterschiede erkennen lässt.

Dem Wert der CD tut das keinen Abbruch.
Die ersten beiden Konzerte rechtfertigen den Kauf schon jedes vor sich. Zusammen mit dem dritten und den ausführlichen Liner Notes entsteht zudem ein gutes Bild der Band-Geschichte.
Lediglich das unverzeihliche Fehlen von „1980-f“ kostet die CD den zwanzigsten Punkt.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Joy (1979) 3:17
2A little Sun, a little Rain (1979) 3:11
3Laser Love (1979) 3:05
4Time to think (1979) 3:32
5One Rule for you (1979) 3:14
6Suspended Animation (1979) 4:53
7Check it out (1979) 3:06
8Like the Power of a Jet (1979) 2:50
9Laser Love (1980) 3:27
10Life in the City (1980) 4:03
11Can you face it? (1980) 3:50
12Who's gonna love you? (1980) 4:15
13Billy Billy (1980) 6:07
14Frozen Rivers (1981) 4:06
15Dancing in the Shadows (1981) 2:54
16Sailing Ship (1981) 3:39
17Bright Lights (1981) 4:09
18Take me higher (1981) 7:07
19Starflight (1981) 5:03

Besetzung

Andy Piercy (Voc)
Peter Banks (Keys, Back Vocs)
John Russell (Git, Back Voc)
Ivor Twidell <1979> (Dr)
Pete King <1980,81> (Dr, Perc)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger