Reviews
So laut ich kann
Info
Musikrichtung:
Pop / Rock / Deutsch-Rock
VÖ: 29.01.2010 Die Opposition (Intergroove) Gesamtspielzeit: 51:29 Internet: http://www.luxuslaerm.de/ http://www.myspace.com/luxuslaermmusic |
Deutsche Pop/Rockmusik mit deutschen Texten und weiblicher Sängerin? Neu und originell ist das wohl nicht gerade mehr, nachdem Silbermond, Wir sind Helden und Juli im neuen Jahrtausend in die Fußstapfen von Nena getreten sind... Braucht der Deutschrock-mit-weiblicher-Stimme-Markt da noch eine weitere Band? Eigentlich nicht, möchte man denken, aber Luxuslärm überzeugen mit ihrem zweiten Album So laut ich kann doch soweit, dass man Fans von Deutschrock-mit-weiblicher-Stimme diese Band durchaus nahelegen muss.
Luxuslärm kann man nicht unbedingt unterstellen, bewusst nur im Fahrwasser oben genannter Bands oder gar als deren Kopie unterwegs zu sein, trotzdem kann man den Vergleich mit ihnen nicht ganz von der Hand weisen. Zwar ist man durchaus ein wenig kerniger und härter als Silbermond oder Juli, unterm Strich kann man diese Schublade aber nicht wirklich überzeugend verlassen, denn dazu kommt man zu oft vom härteren Weg ab und gibt sich etwas zu radiotauglich und balladenhaft.
Aber wenn die fünf Iserlohner von Luxuslärm erstmal aufdrehen und flott und rockig werden und dabei gleichzeitig tolle Melodien bieten, überzeugen sie auf ganzer Länge. Die Eröffnung "Sag‘ es wie es ist" - übrigens die erste Singleauskopplung - ist schon ganz nett, erreicht aber noch nicht das Niveau von dem, was das Album noch bietet: "Wirf den 1. Stein", "Schrei so laut ich kann" oder das grandiose "Du weißt nicht wie das ist" sind schon nette Heavy-Rock-Highlights, bei denen Janine Meyer beweist, dass sie Vergleiche mit Stefanie Kloß oder Judith Holofernes nicht fürchten muss und auch der Rest der Band zeigt, dass man Potenzial hat. Leider wird man zwischendurch doch immer wieder etwas poppiger, schwülstiger ("Regen", "Etwas bleibt") und verpflichtet auf dem eigentlich schwachen "Jemand anders sein" sogar Laith Al-Deen als werbewirksamen Gastsänger - eine eher unglückliche Symbiose, die irgendwie nicht zu den rockigen Seiten des Albums passen will, aber wohl zum nächsten Single-Erfolg verhelfen soll.
Es ist vielleicht der schwierige Spagat zwischen Radiopop und Deutschrock, an dem So laut ich kann noch etwas krankt - würde man sich auf den Deutsch-Rock konzentrieren und nicht nur aufs Radio schielen, wäre Luxuslärm wohl eine wirklich gute Alternative und nicht nur eine Kopie von Silbermond & Co. Trotzdem: Deutsch-Rock-Fans sollten mal ein Ohr riskieren!
Jürgen Weber
Trackliste
1 | Sag‘ es wie es ist | 3:03 |
2 | Sie sieht es nicht | 3:21 |
3 | Nichts ist zu spät | 3:15 |
4 | Feuer | 3:42 |
5 | Jemand anders sein | 3:41 |
6 | Du weißt nicht wie das ist | 3:31 |
7 | Komm‘ ins Licht | 3:40 |
8 | Vergessen zu vergessen | 3:47 |
9 | Regen | 4:28 |
10 | Leb‘ deine Träume | 3:45 |
11 | Schrei so laut ich kann | 4:00 |
12 | Etwas bleibt | 3:42 |
13 | Wirf den 1. Stein | 3:49 |
14 | Letzter Tag | 3:45 |
Besetzung
Gesang - Janine "Jini" Meyer
Gitarre - Henrik Oberbossel
Keys - David Rempel
Schlagzeug - Jan Zimmer
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |