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Reviews

TODD

Big Ripper


Info

Musikrichtung: Noise Rock

VÖ: 29.01.2009

(Riot Season/Cargo)

Gesamtspielzeit: 46:46

Internet:

http://www.myspace.com/toddranch

Ha ha, wie niedlich ist dieses Cover denn? Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Denn schließlich heißt das neue TODD-Album Big Rippper und der darauf zu sehende Holzfäller ist in der Tat ein großes Muskelpaket. Und so bunt die Farben auf dem Bildchen auch glänzen, der auf der CD zu hörenden Sound ist ein dunkler, verstörender Brocken. Laut, schreiend, fiepend, krachig, psychotisch, heavy und psychedelisch - alles auf einmal. Oder einfach das: APOKALYPTISCH! Wenn eine Band die Genrebezeichnung „Noise Rock“ für sich gepachtet hat, dann TODD.

Denn hier kracht es, als gebe es kein Morgen. Die Verstärker, durch die das Quintett seinen Lärm wie eine Horde wild gewordener Kanalratten schießt, können einem regelrecht Leid tun. Oder ist es das innerliche Todeswimmern der Geräte, die man auf Big Ripper vernimmt, da der grummelnde Sound so klingt, als würde man einer ausgeleierten Schallplatte lauschen? Oder wurde hier alles nur konsequent durch den Verzerrer gejagt, wie der schmerzerfüllte „Schreigesang“? So genau vermag man das nicht zu sagen. Es kam bisher noch nie vor, dass der Rezensent vor einer Platte kapituliert hat, aber TODD geben einem den Rest! Big Ripper ist wie ein Ton gewordener Zahnarztbohrer, der direkt auf den Nerv zielt.

Ihr seid richtig gut drauf und wollt euch die Stimmung versauen? Dann legt dieses Album auf. Oder habe ich alles nur falsch verstanden und TODD haben im Lärm eine ganz neue Kunstform entdeckt? Denn an manchen Orten werden die Briten als eine Art Erneuerer des Noiserocks gefeiert. Kämpft man sich durch Big Ripper setzt in der Tat eine Art Gewöhnung ein und man erkennt ein paar richtige Songs und Details unter der kratzigen Schale. Und würde man den ganzen Tumult etwas zurückfahren, hätten wir es sogar mit einer fett rockenden Band zu tun, die nicht nur heavy ist, sondern auch groovt. „The (r)wub“ ist so ein fieser Doom-Titel, „French in France“ bietet eine Kettensägenversion eines Tarantinofilms und „Hard life“ ist schon fast ein klassischer Rocksong mit recht normalem Gesang.

Kann man so eine Platte bewerten? Ich sehe mich nicht wirklich dazu in der Lage. Schöngeister treibt sie in den Wahnsinn und selbst Lärmfanatiker beißen sich daran die Zähne aus, könnten aber ihr neues Nirwana gefunden haben. Eines kann man jedenfalls nicht leugnen: Die konsequente Linie und der Mut zur Hässlichkeit hat was!



Mario Karl

Trackliste

1Track side fire2:13
2Happy Easter Florida1:44
3Black gold1:22
4Between them two roundabouts2:07
5Julie B2:37
6Country and western super posters!2:52
7Best laid plans2:23
8Arista disco1:42
9The (r)wub6:07
10Walnut and leather4:28
11French and in France5:21
12Hard life4:17
13French and out of France9:37

Besetzung

Craig (Guitar/Vocals)
Lawrence (Vocals)
Jason (Bass)
Chris (Drums/Vocals)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger