Reviews
Monolith
Info
Musikrichtung:
Prog Death Metal
VÖ: 22.01.2010 (Pulverised Records) Gesamtspielzeit: 57:09 Internet: http://www.inmourning.net http://www.myspace.com/in_mourning |
Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre der große Bereich Heavy Metal gerade ziemlich unschlüssig wohin er weitermarschieren soll. Neben der schieren Menge an Deathcore- und Paganbands gibt es an sich keine eindeutige Richtung in die sich das Genre entwickelt. Viele suchen daher wohl ihr Heil in wilden Mischungen, geben sich gezwungen progressiv oder gar beides. Die Schweden In Mourning gehören dabei irgendwie in letztere Kategorie. Als Richtschnur hat das Drei-Äxte-Quintett in den Metal-Archives auch den Aufkleber „Progressive Melodic Death Metal“ verpasst bekommen. Und davon abgesehen, dass sich derartige Überkategorisierungen ziemlich lächerlich lesen, stimmt dieser Deckel doch irgendwie.
Death Metal steckt in Monolith jede Menge, vor Melodik schrecken In Mourning keinesfalls zurück und progressiv - na ja, das hat heute auch nicht mehr viel zu bedeuten - kann man aufgrund der teils verschachtelten Songs auch durchgehen lassen. Mit diesem Sound rief die Band mit ihrem Erstling Shrouded devine schon fast regelrechte Begeisterungsstürme und auch Vergleiche mit Opeth hervor. Doch warum die Band so euphorisch aufgenommen wurde, kann ich mit diesem Album auch nicht so wirklich nachvollziehen. Die ganze Chose ist wahrlich kein Müll, aber ein Klassiker hört sich definitiv anders an.
Was gefällt, ist der todesbleihaltige Grundsound mit seinen heißeren, aber nicht allzu ausdrucksstarken Growls, die nur selten klarem Gesang Platz machen müssen, wie beim gut klingenden, hymnischen Refrain von „For you to know“ oder beim ruhigen, melancholischen Teil von „The smoke“. Die Band ist bemüht abwechselnde Stimmungen zu erzeugen, die zwischen giftig und garstig („Debris“) und emotional bedrückend, doomig („With you came silence“) pendeln. Aber mit der Zeit kristallisiert sich gerade in den längeren Stücken (was immerhin den Großteil ausmacht) ein gewisses ähnliches Schema heraus, welches einen Teil der Aufregung auffängt. Man kann sich bis zum Schluss leider nicht dem Endruck erwehren, dass die Musik von In Mourning recht trocken am Reißbrett konstruiert und ebenso technisch eingespielt wurde. Dadurch wirken die Songs untereinander recht austauschbar.
Aber trotz dieses Kritisierens kann man nicht abstreiten, dass In Mourning eigentlich recht ein interessanter Act wäre. Geht man in Zukunft noch etwas lockerer und abwechslungsreicher zur Sache, könnte es richtig gut werden. Freunde von Klängen zwischen Opeth, Dark Tranquillity oder Edge of Sanity können daher ruhig mal ein Ohr riskieren.
Mario Karl
Trackliste
1 | For You To Know | 6:14 |
2 | Debris | 7:34 |
3 | The Poet And The Painter Of Souls | 5:40 |
4 | The Smoke | 8:14 |
5 | A Shade Of Plague | 4:10 |
6 | With You Came Silence | 6:09 |
7 | Pale Eye Revelation | 6:17 |
8 | The Final Solution (Entering The Black Lodge) | 12:51 |
Besetzung
Bjorn Pettersson (Guitar)
Tim Nedergard (Guitars)
Pierre Stam (Bass)
Christian Netzell (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |