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Reviews

Devin Townsend Project

Addicted


Info

Musikrichtung: Cyber Pop Metal

VÖ: 13.11.2009

(Inside Out/EMI)

Gesamtspielzeit: 46:49

Internet:

http://www.devintownsend.com
http://www.myspace.com/devintownsenddtb

Das ist er also nun, der zweite Teil von Devin Townsends vierteiligem Projekt, bei dem er auf jeder neuen Platte eine andere Seite seiner Persönlichkeit präsentiert. Deswegen stehen ihm auch von CD zu CD andere Mitmusiker zur Seite. In diesem Fall ist das die Rhythmusgruppe seiner alten Devin Townsend Band, Ryan Van Poederooyen (Schlagzeug) und Brian Waddell (Bass), der unbekannte Gitarrist Mark Cimino, sowie die ehemalige The Gathring-Sängerin Anneke van Giersbergen, die hier ihre wunderbare Stimme wieder mal harter und metallischer Musik leiht. Und trotz der Ankündigung Addicted solle Devin Townsends Pop-Album auf den Spuren von Nickelback (die Modern Talking des Hard Rock) sein, kracht das Album recht amtlich aus den Boxen und präsentiert hier eine Art futuristischen Cyber-Rock mit viel Getöse und Ausrufezeichen dahinter.

Ganz anders als beim Vorgänger Ki lässt der Meister seiner Energie freien Lauf, dreht die Gitarren wieder auf 11 und kleistert Soundlöcher mit allem Möglichen zu. Aber trotzdem klingt Addicted trotz seiner massiven Soundwälle anders als früher, auch wenn der Sound an sich in der Tradition von Ocean machine und Infinity steht - oder auch Accelerated evolution. Denn mit diesem teilt es den recht hellen Charakter. Denn was Devin Townsend wollte, hat er hiermit geschafft: Harte Musik spielen, ohne dabei düster und depressiv zu klingen. Verpackt in 10 schnörkellose und groovende Rocksongs mit nicht selten leicht fließenden Melodien. Einerseits ziemlich heavy und dann doch wieder friedlich, poppig, aber doch mit Tiefgang. Und tatsächlich lässt sich das Album leicht hören, ohne dass man sich zu sehr daran reibt. Was in diesem Fall allerdings keine Beleidigung sein soll.

Addicted hat einige Songs parat, die einem schnell im Gedächtnis bleiben. Zum Beispiel die stampfende Eröffnung „Addicted!“, „Supercrush!“, das zwischen bombastischer Breitseite und Engelsgesang hin und her schwankt, der von Anneke gesungene poppig treibende Rocksong „Resolve!“, der sehr spaßige Venga Boys in Metal-Tanzfeger „Bend it like Bender!“ (der „Bad devil“ anno 2009) oder das ruhige und beruhigende „Ih-Ah!“, inklusive Coldplay-Gedächtnispiano. Ein solch kleines Recycling darf auch mal sein. Man kann ja nicht nur immer bei sich selbst klauen. Einmal macht dies Devin ganz offensichtlich. „Hyperdrive!“ ist nichts anderes als eine neue Version des gleichnamigen und wohl besten Titels von Ziltoid. Hier allerdings stark von Anneke van Giersbergen gesungen und mit kräftigen Breitwandriffs, Tröten und weiteren bombastischen Effekten versehen, dass es fast schon wieder zuviel wird.

Aber ein klein bisschen (Größen-)Wahnsinn (nicht gleichzusetzen mit Irrsinn) ist jetzt auch wieder Programm im musikalischen Universum des geläuterten Kanadiers. Und das ist kein Schaden. Denn ansonsten wäre Addicted! schon fast ein wenig zu leicht geworden. So ist es ein bunter Orkan der einen auch mal streichelt und nicht nur pausenlos wegbläst. Das ist sicherlich auch ein Mitverdienst seinen weiblichen Gegenparts, der einen mit Wehmut bewusst macht was einem am neuen The Gathring-Album fehlt. Das einzige was man am neuen Machwerk etwas vermisst, ist die Emotionalität vergangener Tage. Aber das durfte man auch von einer im Vorfeld bereits als „Pop-Album“ angepriesenen CD nicht anders erwartet. Aber das galt ja irgendwie auch für Physicist, und auch das war trotzdem geil.



Mario Karl

Trackliste

1Addicted!5:35
2Universum in a ball!4:07
3Bend it like Bender!3:35
4Supercrush!5:11
5Hyperdrive!3:34
6Resolve!3:10
7Ih-Ah!3:43
8The way home!3:12
9Numbered!4:53
10Awake!9:44

Besetzung

Devin Townsend (Vocals, Guitar, Electronics)
Anneke van Giersbergen (Vocals)
Ryan Van Poederooyen (Drums)
Brian Waddell (Bass)
Mark Cimino (Guitar)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger