Reviews
What we all come to need
Info
Musikrichtung:
Post Rock/Metal
VÖ: 06.11.2009 (Southern Lord/Soulfood) Gesamtspielzeit: 51:31 Internet: http://www.pelicansong.com http://www.myspace.com/pelican |
Mit ihrem letzten Album konnte die Instrumental-Band Pelican nicht alle Fans restlos überzeugen. Der Schritt zu ausgefeilteren und leichteren Stücken wollten nicht alle mitgehen. Die vier Amerikaner rudern mit ihrem neuesten Streich What we all come to need aber keineswegs zurück, sondern gehen ihren Weg unbeirrbar weiter. Ergebnis ist ein sehr songorientiertes Album, bei dem die einzelnen Titel deutlich für sich selbst stehen und nicht nur ein Teil eines großen Ganzen sind. Heraus gekommen ist dabei das wohl zugänglichste Pelican-Album bis heute. Viele verstehen eine solche Bemerkung zwar durchaus als Manko, What we all come to need wirkt aber gerade deswegen so gut - vor allem wenn es richtig laut gehört wird!
Zwar fehlt Pelican ein wenig das spannende Element, welches die letzten Alben von Isis, Red Sparowes oder auch Mono auszeichnete (nur um ein paar ähnlich gelagerte Bands zu nennen), aber das vierte Werk der mittlerweile in Los Angeles ansässigen Band ist ein von vorne bis hinten sehr angenehm zu hörendes Album geworden, bei dem kein Song wirklich negativ auffällt. Es ist auch anno 2009 kein Problem sich in die Wellen aus kernigen Riffs, packenden Melodien und treibenden Rhythmen fallen zu lassen.
Die Frage bei instrumentalen Bands ist immer wieder ob sie den Hörer auch ohne Gesang fesseln können. Und es ist schon ein gewisses Maß an Können notwendig, um dies zu schaffen. Pelican besitzen dies zweifelsohne und versehen ihre Songs immer wieder mit kleinen Spitzen und Kanten, an denen man sich reiben kann, wenn z.B., ähnlich wie bei den vorhin schon genannten Isis, ganz plötzlich regelrechte Riffberge gen Himmel schießen, wo vorher noch weite Landschaften waren. Dabei geht der Vierer heutzutage nicht so aufdringlich wie so manch andere Post Metal-Band vor und das gewisse Maß von Intensität, welches man von dieser Musik erwartet, entwickelt sich nur, wenn man sich bewusst darauf einlässt. Aber dann erzeugen Songs wie „Strung up from the sky“ oder das dynamisch grummelnde „The creeper“ eine aufwühlende Stimmung die fesselt. Ansonsten wirkt es fast so, als überließen Pelican dem Hörer, was er aus dem angebotenen Sound für sich herauszieht. Ganz als würde ein stiller Prophet mit seiner Gitarre von einem Berg herunter predigen.
Und vielleicht liegt darin das Geheimnis von What we all come to need, das sich stilistisch nicht so richtig einordnen lassen will. Stoner Riffs, ausladende Post Rock-Strukturen oder metallische Parts, die trotz massiven Gitarren keine Härtegrenzen überschreiten wollen - all das findet man hier. So ist das vierte Album der Band vielleicht nicht ihr bestes, aber ein sehr gutes Stück Musik geworden. Aber allein die Tatsache, dass der letzte Song „Final breath“ (wirkt wie weniger weinerliche Deftones) trotz früherer Ablehnung erstmals in der Bandgeschichte Gesang (von Shiners Allen Epley) enthält, macht es zu etwas Speziellem. Egal ob zum Abrocken oder Dahingleiten - hier wird über weite Strecken beides geboten. Auch wenn man sich manchmal etwas mehr Tiefgang wünschen würde.
Mario Karl
Trackliste
1 | Glimmer | 7:31 |
2 | The creeper | 7:20 |
3 | Ephemeral | 5:09 |
4 | Specks of light | 7:46 |
5 | Strung up from the sky | 5:12 |
6 | An inch above the sand | 4:14 |
7 | What we all come to need | 6:47 |
8 | Final breath | 7:29 |
Besetzung
Trevor de Brauw (Guitar)
Larry Herweg (Drums)
Bryan Herweg (Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |