····· 40 Jahre Steamhammer – 40 Jahre Rockgeschichte  ····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Haydn, J. (Spering)

Die Feuersbrunst


Info

Musikrichtung: Wiener Klassik Oper

VÖ: 25.05.2009

(cpo / jpc / 2 CD / DDD / 2006, live / Best. Nr. 777 213-2)

Gesamtspielzeit: 91:57

Internet:

Capella Augustina

GEH MA, SA MA FESCH!

Joseph Haydns Opernschaffen ist ohnehin wenig beachtet, und dabei dürfte bislang erst recht kaum einer von einem Bühnenwerk namens "Die Feuersbrunst" Notiz genommen habn. Kein Wunder, denn es wurde nicht für die große Bühne geschaffen, sondern für ein kleine und ganz spezielle: für das Marionetten-Theater am Hofe des Fürsten Esterházy und es ist auch keine Oper im eigentlichen Sinne, sondern ein waschechtes Singspiel. Die Zwischentexte werden also gesprochen, nur die Arien gesungen. Wie es sich für das Singspiel gehört, beides auf Deutsch bzw. Wienerisch, und wie es sich für das Puppentheater ziemt, alles teils mit alberner Launigkeit und teils voller Derbheit im Stile einer echten Hanswurstiade - bei der die Sympathien ganz auf Seiten des einfachen Hanswurst liegen, während sich die Antipathien auf die Reichen und Adeligen in ihren "fürzlichen Hütten" richten

Andreas Spering hat das Stück 2006 für die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci wiederbelebt. Die Aufnahme bildet einen Mitschnitt der damaligen Aufführungen im Schlosstheater.
Die CD erweist sich dabei nicht als das ideale Medium. Ohne die Marionetten ist der Spaß nur halb so groß und mancher Gag, über den man mit einem zusätzlichen optischen Eindruck gewiß geschmunzelt hätte, verpufft. Eine DVD-Produktion besäße hier echten Mehrwert. Zusätzlich problematisch wirtkt sich die Entscheidung aus, die Zwischentexte professionellen Sprechern anzuvertrauen, die Arien aber professionellen Sängern, denn die so entstehenden Brüche in Stimmfarbe und Ausdruck sind kaum zu kaschieren.
Charme hat das Ganze dennoch und es ist bemerkenswert, welchen musikalischen Ernst und Aufwand Haydn dem 1776/1778 entstandenen Stück gewidmet hat, wenngleich der Grundton stets volkstümlich-heiter bleibt und die Arien meist vergleichsweise kurz ausfallen.
Dass das Geschehen auch beim Hören einigermaßen anschaulich bleibt, ist aus der Riege der Sprecher, vor allem Hans-Werner Bussinger (mit bestem Wiener Schmäh) und Nadja Winter, zu verdanken. Unter den Sängern stechen insbesondere Otto Katzameier und Andreas Karasiak positiv hervor. Die Capella Augustina begleitet gewohnt präzise und transparent.



Sven Kerkhoff

Besetzung

Otto Katzameier: Bariton
Andreas Karasiak: Tenor
Isa Katharina Gericke: Sopran
Ferdinand von Bothmer: Tenor
Hans-Werner Bussinger, Klaus Heindl, Nadja Winter, Michael Klemm: Sprecher

Capella Augustina

Andreas Spering: Leitung
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger