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Reviews

Lynyrd Skynyrd

God and guns


Info

Musikrichtung: Southern Rock

VÖ: 25.09.2009

(Roadrunner Records)

Gesamtspielzeit: 49:27

Internet:

http://www.lynyrdskynyrd.com
http://www.myspace.com/lynyrdskynyrd

Still alone, still alive, still unbroken!

So geht nicht nur der Refrain des ersten Songs auf God and Guns, sondern so könnte auch das Credo für die lebhafte und gebeutelte Geschichte von Lynyrd Skynyrd lauten. Trotz all der Tief- und Schicksalsschläge (allein in den letzten zwölf Monaten verstarben wieder einmal zwei Bandmitglieder) welche die Gruppe über all die Jahre ihrer Existenz begleitet haben, ist man immer noch oben auf, quicklebendig und hungrig. Und das kann man spüren, wenn man die neueste Platte der Southern Rock-Legende auflegt. Die Band rockt wie eh und je und Frontmann Johnny Van Zant singt innerhalb seiner stimmlichen Grenzen so gut und befreit wie wahrscheinlich lange nicht mehr. Man merkt es, auch wenn es einem immer wieder suggeriert wird, das ist hier keine Retrokiste am Werk ist, die nur von ihren alten Hits lebt, sondern eine nach wie vor lebendige Band.

Bereits das erste Drittel von Gods and Guns bietet satte und kraftvolle Rockmusik, die nicht altbacken oder antiquiert wirkt, und zeigt deutlich wo eine junge Band wie Black Stone Cherry ihre Inspiration bezieht. Diese Songs würden sich auch im Radio bestens zwischen Nickelback oder Theory of a Deadman machen, ohne als Dinosaurierband disqualifiziert zu werden. Apropos Black Stone Cherry und Nickelback - Lynyrd Skynyrd haben nichts dem Zufall überlassen und sich nach Nashville in die Hände von Produzent Bob Marlette begeben, der schon Platten dieser beiden Gruppen veredelt hat. Vielleicht liegt es auch daran, dass God and Guns so zeitgemäß klingt. Zusätzlich bekamen sie songwriterische Schützenhilfe von Rob Zombie- und ex-Marilyn Manson-Seitenhexer John 5, sowie von Countryschreiberling Jeffry Steele (u.a. Keith Anderson, LeAnn Rimes).

Beides verfälscht den typischen Bandsound glücklicherweise nicht. Gemeine bluesgetränkte Stücke wie „Floyd“ oder dem Titeltrack, sowie Songs mit starker Countryschlagseite („That ain’t my America“, „Unwrite that song“) gab es schließlich bei dieser Band schon immer. Und so atmet man auch im Jahr 2009 immer noch den Geschmack von Freiheit, Südstaaten-Patriotismus (der stellenweise richtig schmerzt und einem Ted Nugent keineswegs nachsteht), heißem Barbecue und kühlem Bourbon. Lieder vom einfachen, aber doch wieder harten Leben, die einen Hauch von Truckerromantik und den Sümpfen der Südstaaten in sich tragen. Ja, God and Guns ist eine unterhaltsame Platte geworden, darin besteht kein Zweifel. Vor allem da sie trotz der absolut traditionellen Musik keineswegs verstaubt klingt. Der zeitgemäße Sound, der dem einen oder anderen vielleicht etwas zu massiv tönt, macht hier schon einiges aus. Dieser wird wohl auch der Knackpunkt für Altfans sein, die vielleicht einwenden mögen, es klinge zu seelenlos. Wer darüber hinaus immer noch nach Innovationen schreit, hat diese Band wohl nicht verstanden und sollte mit seinen Gedanken eh schon ganz wo anders sein.

Fazit: Schön dass es Lynyrd Skynyrd immer noch gibt, schön dass Lynyrd Skynyrd es immer schaffen, einen von sich zu überzeugen! Wobei man natürlich eingestehen muss, dass die Band von heute mit der der 70er nicht unbedingt zu vergleichen ist. Wer aber immer noch zweifelt, sollte sich „Southern ways“, „Simple life“ und „Gifted hands“ anhören und schleunigst die „Skynyrd nation“ besuchen. Opportunistische Redneckmusik kann manchmal so lässig sein!



Mario Karl

Trackliste

1Still Unbroken5:06
2Simple Life3:17
3Little Thing called you3:58
4Southern Ways3:48
5Skynyrd Nation3:52
6Unwrite that Song3:50
7Floyd4:03
8That ain't my America3:44
9Comin' back for more3:28
10God and Guns5:44
11Storm3:15
12Gifted Hands5:22

Besetzung

Johnny Van Zant (Vocals)
Robert Keans (Bass)
Gerry Rossington (Gitarre)
Mark Matejka (Gitarre)
Rickey Medlocke (Gitarre)
Michael Cartellone (Drums)
Dale Krantz Rossington (Background Chorus)
Carol Chase (Background Chorus)
Peter Keys (Keyboard)
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So bewerten wir:

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19 bis 20 Überflieger