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Reviews

Guru Guru

Guru Guru


Info

Musikrichtung: Krautrock

VÖ: 13.04.2007 (1973)

(Revisted / SPV)

Gesamtspielzeit: 42:19

Wirklich geplant war das wahrscheinlich nicht. Aber das schlicht Guru Guru betitelte vierte Album enthält nicht nur den Signature-Song für die Band selber, sonder vielleicht für die ganze Krautrock-Szene. Ein Begriff mit dem Bandchef Mani Neumeier allerdings nichts anfangen kann.

Ursprünglich am Anfang der zweiten LP-Seite platziert beginnt es erst mal ganz normal - soweit bei Guru Guru irgendwas normal sein kann.
Wunderbar verspielte Gitarrenläufe, natürlich von A - Z improvisiert, werden von Manis Getrommel begleitet. Nichts weist darauf hin, dass wir es mit irgendwas anderem, als einem der Band typischen Longtracks zu tun haben. Dann ist plötzlich Schluss!
Wir hören nur noch einen reduzierten Rhythmus auf dem Bass. Daneben gibt es ein paar merkwürdige Geräusche und etwas Gepfeife - und dann ist er urplötzlich da: Der Elektrolurch!
„Hier spricht der Elektrolurch. Ich wohne in der Lüsterklemme neben dem Hauptschalter,“ erklingt es trocken, aber zum Brüllen komisch. „Volt, Watt, Ampere, Ohm - ohne mich gibt’s keinen Strom“. Und es folgt eine der grandiosesten Karikaturen auf sinnlose Interviews, die es je gegeben hat. Und endlich erfahren wir auch, was Guru Guru eigentlich bedeutet.
„Der Name Guru Guru ist zum Beispiel prähistorisch,“ belehrt uns der Elektrolurch. „Er kann, soll und zeigt aber nichts.“
Wundervoll! Nachvollziehbare Anarchie in Form und Inhalt treibt den fröhlichen Wahnsinn des Krautrocks auf einen seiner Höhepunkte.

Ansonsten zeichnet sich Guru Guru dadurch aus, dass die rockigen Momente gegenüber dem Vorgänger Känguru noch einmal betont werden. Das zeigt sich sowohl in dem langen „Medley“, das reichlich Momente von Jazz, Blues und Rock’n’Roll enthält und gerade im letzteren Fall auch massiv zitiert. Das gilt nicht nur für den in der Tracklist extra aufgeführten Cochran-Titel „Twenty Flight Rock“.
Die beiden kurzen Tracks „Samantha's Rabbit“ und „Woman Drum“ sind sogar gezielt für den Einsatz als Singles konzipiert worden. „Samantha's Rabbit“ war damals dann auch als Appetizer auf einem Krautrock-Sampler zu hören. Rock’n’Roll ja, aber, ... . Denn bei aller Konsumierbarkeit stolpert das Stück mit typischem Neumeier-Humor vor sich hin.

Der Re-Relase kommt, wie immer bei Revisted, im Digipack mit ausführlichem Booklet.
Schauen wir kurz hinein und lassen wir Mani Neuimeier das Schlusswort: „Wir spielen nicht kosmischen, sondern komischen Rock.“



Norbert von Fransecky

Trackliste

1 Samantha's Rabbit (2:54)
2 Medley (13:25)
2.1 Rocken mit Eduard
2.2 Something else
2.3 Weekend
2.4 Twenty Flight Rock
3 Woman Drum (3:57)
4 Der Elektrolurch (9:46)
5 The Story of Life (12:06)

Besetzung

Mani Neumeier (Dr, Perc, Voc)
Ax Genrich (Git, Voc)
Bruno Schaab (B, Voc)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger