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Parzivals Eye

Fragments

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 09.09.2009 (Red Farm / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 78:19 Internet: http://www.parzivals-eye.com

Nach dem Gitarristen Kalle Wallner und seinem Blind Ego geht jetzt auch RPWL-Bassist Chris Postl mit einem Solo-Projekt an den Start. Und ähnlich wie sein Kollege sammelt Postl Mitstreiter aus der (Neo)Prog-Szene zusammen, die sich bei Acts, wie Magenta, Pallas oder Alan Parsons ihre Sporen verdient haben. Mit Tastenmann Yogi Lang ist außerdem ein RPWL-Mitstreiter an Bord.

Wer RPWL wegen ihrer Nähen zu Pink Floyd liebt, wird von Parzivals Eye nur wenig bedient. Das macht aber nichts. Das Projekt hat seine Stärken an anderer Stelle.
Gilmoursche Gitarren hört man vor allem in „Face my Fear“ und der zweiten Hälfte von „Wide World“. Außerdem hat Postl mit „Another Day“ einen Track von dem auf 999 Exemplare limitierten RPWL-Album 9 als Bonus-Track an Fragments angehängt.

Was man von Parzivals Eye primär erwarten darf, macht Postl gleich mit dem eröffnenden „Longings End“ deutlich. Weich, harmonisch, romantisch, aber nie kitschig verzaubert er sein Publikum eine halbe Stunde ohne einen Moment Langweile aufkommen zu lassen.

Es sind im Folgenden immer wieder Anklänge an Rock- und Prog-Bands zu entdecken, die zumindest ein Standbein im Pop-Bereich haben. Supertramp, Fish und Yes sind da zu nennen. Das akustische „Through your Mind“ klingt nicht nur durch Christina Booths Gesang nach Olivia-Newton-John. Es hätte auch als Ganzes auf dem ELO-Soundtrack zum Film Xanadu stehen können. „Meanings“ dagegen erinnert an die Folk-orientierte Phase, in der Amorphis Alben wie Elegy eingespielt haben. „Chicago“ hat sogar Verwandtschaft mit Joan Baezs Hommage an Boston.

Es ist ein Vergnügen und Genuss dieses Album zu hören, das progressive Vielfalt mit Melodie und Harmonie verbindet und so Kopf und Herz gleichermaßen anspricht.

Norbert von Fransecky