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Metamorphosis

Dark

Info Musikrichtung: Progressive Rock VÖ: 27.02.2009 (Galileo / ProgRock / SPV) Gesamtspielzeit: 62:02 Internet: http://www.jp-metamorphosis.com

Eine Metamorphose ist eine Gestaltwandlung und irgendwann habe ich begonnen zu meditieren, ob der Name zu diesem Projekt von Texter, Komponist, Produzent, Sänger und Multiinstrumentalist Jean-Pierre Schenk passt. Antwort: Er passt genauso gut und genauso schlecht wir der Titel Dark.

Beim ersten Durchhören blieb der Eindruck einer grau-blauen Soundlandschaft, die gut zu dem fast gestaltlosen Cover passt, auf dem Details erst nach genauem Hinsehen erfasst werden. Man öffnet schon die Kiste „Post-Rock“, um das Album dort abzulegen.

Bei jedem weiteren Durchhören erkennt man deutlicher, so „dark“ ist das Ganze gar nicht. Treibende Power-Rock Phasen, melodischer Prog-Rock, der an die Romantiker der 70er, wie z.B. Hoelderlin erinnert, sogar Folk-Proggiges im Stil akustischer, völlig Kitsch-freier Barclay James Harvest ist zu hören.

Dazu gibt es klassische Prog-Elemente, wie ein Sprechgesang in „The Fight is over“, der an Passagen von Division Bell erinnert, spacige spoken Vocals, weit ausgreifende Gitarren-Soli und Keyboards, die sich bis zu der Opulenz von Kirchenorgeln aufwerfen.

Und dennoch stimmt Gestaltwandel nicht. Denn Metamorphosis bieten ein einheitlich geschlossenes Bild. Sie sind immer sie selbst. Der karge, postrockige Grundton zieht sich durch, häufig unterstützt von der rauen, sensiblen, zerbrechlichen Stimme Schenks, die immer wieder an ruhige Passagen von Peter Gabriel erinnert.

Auf dieser Leinwand werden die oben genannten musikalischen Farbtupfer aufgetragen. Damit schafft Schenk eine erstaunliche Synthese, die die nüchterne, desillusionierte Postmoderne mit dem Lebenshunger der 70er verbindet.

Eine Scheibe, der man etwas Zeit geben muss, die aber viel Potenzial zum Wachsen hat. Zum Überflieger fehlt ihr nur die eine oder andere Übernummer.

Norbert von Fransecky