Reviews
I
Info
Musikrichtung:
Extreme/Tech Metal
VÖ: 22.05.2009 (Candlelight Records) Gesamtspielzeit: 39:31 Internet: http://www.xerath.net http://www.myspace.com/xerath |
Das Quartett Xerath will auf seinem Debüt offensichtlich hoch hinaus und dabei die Metalszene etwas aufmischen. Deshalb wird dem Hörer hierauf auch eine derartige Menge an Material entgegen geschleudert, die erst einmal schlucken lässt. Gnadenlose technische Extremriffs, giftiges Hardcoregebrüll und Polyrhythmen treffen auf große Keyboardflächen und Orchesterbombast. Das Ganze ist beim ersten Hördurchgang ziemlich beeindruckend und drückt einen erstmal in den Sitz. Die Band klingt hier, als treffen Meshuggah auf Howard Shores Soundtrack zum Herrn der Ringe aufeinander. Die regelrecht soundtrackartige Liedersammlung klingt absolut nach großer Leinwand und nicht nach kleinem Programmkino.
Blickt man aber mal unter die Oberfläche, fällt auf, dass Xerath auch nur mit Wasser kochen und das Songwriting an sich lange nicht so spektakulär wie der gebotene, und leider etwas seelenlose, Klangwall klingt. Im Ganzen hat die Band ihr Augenmerk wohl mehr auf Sound, anstatt auf die Lieder selbst gelegt. Denn diese klingen doch recht austauschbar, und sofern man das ganze Drumherum weglassen würde, doch ein wenig langweilig und nach Stangenware aus dem modernen Extremmetalgeschäft. Auch die verwendeten Orchestrierungen sind relativ flach und eintönig und nicht mehr als eine ruhig dahin gleitende Unterlage für das metallische, oft chaotische, Getöse. Es wird doch mehr auf den Effekt gesetzt.
Und doch funktioniert die Symbiose der einzelnen Teile überraschend gut und man kann sich von dem Album unterhalten lassen. Die 40 Minuten fließen nur recht stakkatohaft ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen am Hörer vorbei. Eine durchgehende Atmosphäre hätte der Musik nicht geschadet und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, es mit einer Sammlung von knappen Kurzfilmen, anstatt eines fesselnden Spielfilms zu tun zu haben.
Insgesamt ein nicht uninteressantes Album. Aber es fehlt Band noch ein wenig an der letzten Konsequenz. Der eingeschlagene Weg ist durchaus interessant, und man sollte Xerath in Zukunft nicht aus den Augen verlieren. Ich würde ihnen noch einiges zutrauen. Wer sich mal ein Bild über den Sound der Band machen will, würde ich als Anspieltipp „False history“ empfehlen.
Mario Karl
Trackliste
1 | Intrenity | 3:32 |
2 | Alterra | 2:49 |
3 | Nocturnum | 3:47 |
4 | Consequences | 4:28 |
5 | Interlude | 1:41 |
6 | False History | 3:48 |
7 | Abiogenesis | 5:54 |
8 | Reform Part I | 3:22 |
9 | Reform Part II | 4:35 |
10 | Right To Exist | 5:41 |
Besetzung
Andy Phillips (Guitar)
Michael Pitman (Drums)
Owain Williams (Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |