····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Piazzolla, A. (Artemis Quartett)

The Piazzolla Project


Info

Musikrichtung: Tango

VÖ: 29.05.2009

(Virgin Classics / EMI / CD / DDD / 2009 / Best. Nr. 50999 267292 0 6)

Gesamtspielzeit: 59:52

Internet:

Artemis Quartett

EUROPÄISCH

Reichlich Preise hat es seit seinem Bestehen eingeheimst und es ist das deutsche Vorzeigeensemble auf dem Gebiet der Kammermusik überhaupt: das Artemis Quartett. Doch Schubert, Beethoven, Brahms, Schumann, Dvorak, ja selbst die von den Musikern stets gepflegte Palette der zeitgenössischen Musik, reicht ihnen als Entfaltungsraum nicht aus. Und so entstand das Piazzolla Project. Der Cellist Eckart Runge und der Pianist Jacques Ammon arrangierten zu diesem Zweck diverse Kompositionen Piazzollas für eine Quartett- (Tracks 1, 6, 7-10) bzw. Trio-Besetzung (Tracks 2-5).
Die Begeisterung der Ausführenden für diese ungebrochen lebendige Musik und ihre erfrischende Kraft merkt man der Produktion durchaus an. Und natürlich warten die Musiker auch hier mit exzellenten virtuosen Fähigkeiten auf.
Jedoch wird Piazzollas Tango Nuevo bei ihnen allzu deutlich von einer europäischen Denkweise dominiert. Er gerät in der Ausführung oft lyrisch, teils im Klang geradezu symphonisch und immer wieder bekommt die Interpretation einen Zug ins Gefällige, in Richtung Salonmusik. Um so greller stechen die die blitzlichtartig gesetzten, expressiven Instrumentaleffekte hervor, die zwar erstaunlich brillant tönen, denen aber die organische Einbettung in das große Ganze fehlt.

Herausgekommen ist insgesamt ein entschärfter Piazzolla, dem man gerne lauscht, der aber seinen rauen Charme nicht so entfaltet, wie es wünschenswert wäre. Solche Arrangements kantiger, knackiger, südamerikanischer tönen zu lassen, dabei haben zuletzt schon andere eine gewisse Zurückhaltung an den Tag gelegt. Doch weiter als das Artemis-Quartett sind Friedemann Eichhorn, Julius Berger und José Gallardo mit ihrer entsprechenden CD "Le Grand Tango"(hänssler classic, 2007; vgl. MAS-Review) allemal gegangen - und liegen daher im unmittelbaren Vergleich die entscheidende Nasenlänge vor den renommierten Favoriten.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Concierto para Quinteto (für Klavierquinett)
1 Introducción Allegro - Lento: Improvisando - Più vivo: Fugato 09:48

Quatro Estaciones portenas (Vier Tango-Jahreszeiten)
2 Otoño porteño: Tempo di Tango 06:04
3 Invierno porteño: Andante 07:05
4 Primavera porteña: Fuga 05:57
5 Verano Porteño: Tempo di Tango 06:40

Fuga y misterio
6 Movido - Lento 04:25

Suite del Angel
7 Introducción al Angel: Tango: Moderato 04:56
8 Tango del Angel - Tempo di Tango 04:36
9 Milonga del Angel - Melancólico 06:45
10 La Muerte del Angel - Fuga: Movido 03:39

Besetzung

Artemis Quartett:
Natalie Prischepenko, Gregor Sigl: Violine
Friedemann Weigle: Viola
Eckart Runge: Cello
Jacques Ammon: Klavier
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger